Wien - Die Telecom Italia (TI) muss für die Telekom Austria (TA) kein Übernahmeangebot legen, so lange sie über 30 Prozent, aber weniger Aktien als die ÖIAG an der TA hält, hieß es heute, Donnerstag, bei der TA auf APA-Anfrage. Der Anteil der TI an der TA ist nach dem dieswöchigen TA-Börsegang von 25 Prozent und einer Aktie auf 29,8 Prozent gestiegen, der Anteil der ÖIAG - und damit der Republik Österreich - sank auf 44,4 Prozent. Sollte die TI aber 15 Prozent der TA-Aktien am Markt zukaufen oder die ÖIAG - etwa in einem zweiten Privatisierungsschritt - unter die "italienischen" 29,8 Prozent gehen - womit ein Kontrollwechsel erfolgen würde, muss die TI laut Übernahmegesetz ein Angebot für alle Aktien stellen und dies binnen 20 Börsetagen der Übernahmekommission anzeigen. Im Übernahmegesetz ist festgehalten, dass, wer eine kontrollierende Beteiligung an einer Gesellschaft (Zielgesellschaft) erlangt, ein Angebot für alle Aktien stellen und dies binnen 20 Börsetagen der Übernahmekommission anzeigen muss. Eine kontrollierende Beteiligung wird laut Verordnung zum Übernahmegesetz vermutet, wenn eine Beteiligungsschwelle von 30 Prozent überschritten wird. Wenn es allerdings einen noch größeren Mehrheitseigentümer gibt, gilt das aufstockende Unternehmen nicht als kontrollierend. Die 30-prozentige Angebotsschwelle tritt in diesem Fall dann nicht in Kraft. (APA)