Wien - Das börsenotierte Wiener Internet-Unternehmen YLine hat erstmals seit der Gründung ein positives Quartalsergebnis geschrieben. Wie YLine am Freitag in einer Mitteilung bekannt gab, belief sich das Betriebsergebnis (EBIT) im dritten Quartal 2000 auf 4,6 Mill. Euro, nach minus 11,8 Mill. Euro im zweiten und minus 4,5 Mill. Euro im ersten Quartal. Insgesamt stand damit heuer in den ersten neun Monaten dennoch ein EBIT-Verlust von 11,7 Mill. Euro (161 Mill. S) zu Buche. Von Jänner bis September konnte YLine - das Unternehmen errichtet auf Basis einer selbst entwickelten Standardsoftware Internetplattformen - einen Gesamtumsatz von 29,9 Mill. Euro einfahren. Im dritten Quartal konnte mit rund 13 Mill. Euro um 31 Prozent mehr als im zweiten Quartal (rund 10 Mill. Euro) erlöst werden. Im ersten Quartal lag der Umsatz bei 6,9 Mill. Euro. Käufersuche für Providertochter Laut YLine soll der Verkauf des Mehrheitsanteils an dem in die YLine Web Access Services ausgelagerten Internet-Service-Provider-Geschäft im laufenden vierten Quartal "definitiv zum Abschluss kommen". Ein Vorvertrag mit einem potenziellen (namentlich nicht genannten) Käufer sei bereits unterfertigt, wie es in der Unternehmensmitteilung weiter hieß. Zahlungskräftige Interessenten, darunter die Telekom Austria und T-Online, haben jedoch dankend abgewunken. Vorwürfe, die YWAS sei nicht nur mit rund 240 Mio. S (17,44 Mio. €) überschuldet, sondern auch technisch nicht in der Lage, einen ISP-Betrieb durchzuführen, weist Böhm "als blanken Unsinn" scharf zurück: "YWAS wurde mehrfach technisch geprüft und zuletzt von IBM Deutschland als überdurchschnittlich gut ausgerüstet bewertet." Zur Erinnerung: YLine hat im Frühjahr in diversen Medienaktionen rund 30.000 IBM-PCs verkauft, was die beiden Unternehmen zu einer "sehr engen" Kooperation zusammengeschweißt habe. Zuletzt wechselte IBM-Österreich-Chef Günther Pridt zu YLine. Zweifel an Fusion mit Beko Im September hat YLine mit dem am Neuen Markt gelisteten Wiener IT-Dienstleister Beko eine Absichtserklärung zur Fusion beider Unternehmen unterzeichnet. Verhandelt werde derzeit noch über die endgültige Transaktionsstruktur. Bis Jahresende 2000, gibt man sich zuversichtlich, soll dann der geplante Merger zwischen YLine und Beko erfolgen. Insidern zufolge ist diese aber bereits gescheitert. Nur die Pönale-Zahlung in dreistelliger Millionenhöhe, die bei einem Verstoß gegen die bis 31. Dezember gültige Absichtserklärung fällig werde, halte YLine davon ab, den Deal bereits jetzt abzublasen. Böhm indes betont, der Deal gehe über die Bühne. YLine notiert sowohl an der Wiener Börse als auch an der Wachstumsbörse Easdaq in Brüssel. (APA,red)