Statement LEFÖs (Lateinamerikanische Emigrierte Frauen in Österreich): "Als Migrantinnenorganisation in Österreich, die im besonderen mit Migrantinnen in der Sexindustrie und mit Betroffenen von Frauenhandel arbeitet, müssen wir anlässlich des internationalen Tages „Gegen Gewalt an Frauen“ aufgrund unserer Erfahrungen festhalten, dass Gewalt gegen Frauen nach wie vor kein Ende nimmt, sondern, dass das Gegenteil der Fall ist. Restriktive Fremdengesetze und eine auf Polarisierung abzielende Politik begünstigen zudem ein Klima, in dem Gewalt eine Chance gegeben wird. Das Sparpaket der Regierung trifft, wie wir wissen darüber hinaus wieder hauptsächlich Migrantinnen und Frauen! Bestehende Abhängigkeitsstrukturen zu (Ehe-) Männern, Freiern und Händlern dürften sich von daher weiter verhärten; mit fatalen Konsequenzen für die Frauen, wenn sie von Gewalt betroffen sind. Frauen im Migrationsprozess sind meist einer doppelten Diskriminierung ausgesetzt, einerseits als Migrantin und andererseits als Frau. Wir fordern daher eine Verbesserung der Lebenssituation von Migrantinnen:
  • Amnestie für alle Personen, die sich nicht „rechtmäßig“ in Österreich aufhalten!
  • Eine Niederlassungsbewilligung für Frauen, unabhängig vom Ehemann!
  • Eine Niederlassungsbewilligung gekoppelt mit einer Arbeitsbewilligung!
  • Umsetzung und Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen für Betroffene des Frauenhandels!
  • Ein Antidiskriminierungsgesetz für Österreich!

    Um die Situation von Migrantinnen in Österreich aber grundlegend verbessern zu können, bedarf es neben gesetzlicher Veränderungen vor allem auch eines gesellschaftspolitischen Willens zu diesbezüglichen Änderungen."