Sogar der Bundespräsident kam auf einen Sprung vorbei. Dabei hätte Thomas Klestil beinahe die Eröffnung der blassblauen Wasserskulptur des Wiener Quasimonopolinhabers für öffentlichen Brunnenbau, Hans Muhr , versäumt: Richard Schmitz , Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, drückte nämlich als Erstredner auf den falschen Knopf - und schon sprudelte Wasser unter den Tüchern, die den 18-Tonnen-Feuchthinkelstein, den der bekennende Muhrianer - drei Muhrs daheim, zahllose im öffentlichen Raum - Helmut Zilk dem Ballhausplatz beschert hatte, umgaben. "Zilk war von Anfang an dafür und hat nicht locker gelassen, als es schwierig wurde", sprach Kulturstadtrat Peter Marboe nicht wirklich in Rätseln. Und betonte dezidiert, dass das 30-Millionen-Werk, dem auch bei der Eröffnung jede Ästhetikdiskussion erspart blieb, zwar mit Wasser, aber "mit keinem Groschen aus Kulturgeldern" gespeist worden sei. "Mit einem Wort: Es ist großartig", sprudelte Zilk. Dann plätscherte nur noch der Brunnen. (rott, DER STANDARD, Print-Ausgabe 24.November.2000)