Düsseldorf - Menschen mit Schlafstörungen sollten nach ärztlicher Meinung nur dann ins Bett gehen, wenn sie wirklich müde sind oder Lust auf Sex haben. Zur Verbesserung der "Schlafhygiene" müssen Schlafgestörte auf einen Mittagsschlaf oder frühes Zubettgehen verzichten, rät der Neurologe Prof. Johannes Jörg (Klinikum Wuppertal). Nach Schätzungen der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin leidet jeder vierte gelegentlich oder häufig an Schlafstörungen, hieß es am Donnerstag auf dem Medizinkongress MEDICA in Düsseldorf. Etwa jeder sechste der Betroffenen brauche eine Therapie. Obwohl die weite Verbreitung der Schlafstörungen bekannt sei, würden sie häufig nicht erkannt, sagte Jörg. Eine Kombination aus Arzneien und nicht medikamentöser Therapie bei Schlafmangel werde derzeit an den Universitäten Lübeck und Hamburg erprobt, berichtete Jutta Backhaus von der Klinik für Psychiatrie der Lübecker Hochschule. (APA/dpa)