Wien - Finanzminister Karl-Heinz Grasser widerspricht der EU-Kommission und bleibt bei seiner Linie: Es werde 2002 erstmals nach 30 Jahren ein ausgeglichenes Budget geben und - vorausgesetzt, die Konjunktur halte an - auch keine weiteren Steuerbelastungen für die Konsumenten. "Auch die EU-Kommission kann sich irren. Wir rechnen besser, wir sind näher d'ran, wir kennen die Reform besser", sagte Grasser am Freitag im Radio-"Morgenjournal". Die EU-Kommission hatte am Mittwoch Österreichs Budgetziel für 2002 in Zweifel gezogen. Die EU-Kommission, so Grasser, schätze vor allem zwei Faktoren anders ein: die Beiträge der Länder, Gemeinden und Städte im Finanzausgleich - Brüssel nehme Maßnahmen erst dann in die Prognose auf, wenn sie gesetzlich realisiert seien - und die Pensionsreform. Bei letzterer warf Grasser der EU-Kommission "klare Fehleinschätzung" vor. Für entgangene Mittel aus den UMTS-Lizenzen und dem Telekom-Börsegang die Bevölkerung zahlen zu lassen, schloss Grasser dezidiert aus. (APA)