Graz - Vom Höhenflug der Treibstoffpreise profitieren die Anbieter alternativer Kraftstoffe, konkret die Biodiesel-Produzenten. Die Südsteirische Energie und Eiweißgenossenschaft SEEG/Mureck, die aus Altspeiseöl und Raps Sprit raffiniert, kann die Nachfrage längst nicht mehr erfüllen. "Wir könnten leicht das Vierfache ausliefern", erklärt der geschäftsführende Obmann, Karl Totter. Ab Zapfsäule ist der Biodiesel fast um zwei Schilling billiger als sein fossiles Gegenstück. "Unsere Kapazität ist restlos ausgeschöpft", berichtet Totter. Obwohl die Produktion heuer mit 3 Mill. l Fettsäure-Methylester gegenüber 1999 um ein Drittel gesteigert wurde, kann man den momentan sehr aufnahmewilligen Markt nicht befriedigen. Beliefert werden in erster Linie größere Abnehmer wie die Grazer Verkehrsbetriebe, Gemeinden und Transportunternehmer sowie zwölf freie Tankstellen im ganzen Bundesland. Biodiesel deutlich billiger Ab Zapfsäule kostet der Biodiesel 11 S (0,8 Euro), der fossile Diesel ist mittlerweile bei 12,85 S (SB 12,65 S) angelangt. Dennoch ist auch der Biodiesel in den letzten Monaten (seit Juni um 1,50 S) teurer geworden, weil die Erzeuger auch bis zu einem gewissen Grad von den Erdöl- und Gaspreisen - etwa durch die Verwendung von Methanol - abhängig sind. Außerdem sei die Handelsspanne enorm gestiegen, beklagt Totter. Seit 1990 wird Biodiesel in Mureck hergestellt, seit 1993 auch aus Altspeiseöl. Heute kommen vier Fünftel der Produktion aus der Aufbereitung von Altspeiseöl. Der Umsatz der SEEG, die sich im Eigentum von 600 Bauern und einigen Gemeinden befindet, wird 2000 rund 20 Mill. S (1,45 Mill. Euro) betragen. Derzeit sind zehn Mitarbeiter beschäftigt. Im kommenden Jahr soll die SEEG kräftig expandieren. Die Produktionskapazität soll auf 14.000 t beinahe verfünffacht werden.(APA)