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Das Wort, das am Anfang war und Mitte des 15. Jahrhunderts einer breiten Leserschaft zugänglich gemacht wurde, begleitet jetzt auch die zweite Revolution der Informationstechniken: Die British Library hat zwei vollständige Exemplare der von Gutenberg um 1454 gedruckten Bibeln ins Internet gestellt. Digitalisiert haben sie japanische Forscher mit einer Technik, die für Spionage-Satelliten entwickelt worden war. Dank dieser Militärhilfe sind die Bilder gestochen scharf und bieten Details, die dem Original mit bloßem Auge kaum abzulesen sind. Neben Erbauung und Genuss bietet der Vergleich Einblick in die Entwicklung des Drucks: Im späteren Exemplar ist der Text - papiersparend - enger gesetzt. Dafür gibt es dort Seiten doppelt, was der beginnenden Massenproduktion zurechenbar sein dürfte. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.11.2000, jl)