Der in Besitz der Deutschen Telekom stehende Mobilfunkbetreiber max.mobil sieht sich im Verbund mit seinen Handy-Schwestergesellschaften T-Mobile (Deutschland) und One2One (Großbritannien) für die dritte Handygeneration UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) gut gerüstet. In den nächsten 10 Jahren will max.mobil 20 Mrd. S (1,45 Mrd. Euro) - inklusive Lizenzgebühren - in UMTS investieren, sagten die beiden max.mobil-Geschäftsführer Georg Pölzl und Friedrich Radinger heute, Freitag, vor Journalisten. Bezahlt wird ... Anfang nächster Woche werde max.mobil die erste Lizenzgebühr-Tranche von 2,1 Mrd. S zahlen, binnen sechs Wochen folgen die restlichen 250 Mill. S, sagte Pölzl zur APA. Vor drei Wochen haben in Österreich die vier bestehenden Handynetzbetreiber Mobilkom, max.mobil, One und tele.ring (Mannesmann) sowie die chinesische Hutchison und die spanische Telefonica je eine UMTS-Lizenz ersteigert. Telekom-Experten zweifeln aber, ob alle Lizenzinhaber ein eigenes Netz errichten und betreiben werden. Dass max.mobil das UMTS-Netz vollständig mit einem anderen UMTS-Lizenzenehmer zusammen aufbaue, sei derzeit schwer vorstellbar, bemerkte Pölzl. Es sei aber zu früh, Details von Kooperationen bekanntzugeben. Noch in diesem Jahr will die Deutsche Telekom - und damit auch max.mobil - einen Infrastrukturhersteller für UMTS-Tests wählen, die im ersten Halbjahr 2001 gestartet werden sollen. UMTS soll weltweit zugleich 2002 eingeführt werden. Die Deutsche Telekom besitzt UMTS-Lizenzen in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Großbritannien, ist aber nicht in den bedeutenden und mobilfunkintensiven Ländern Spanien, Frankreich und Italien vertreten. Die Deutsche Telekom verliert bei UMTS an Boden, hatten Kritiker zuletzt bemerkt. Masten Für den Ausbau von UMTS, der zunächst in den Landeshauptstädten gestartet werden soll, will max.mobil rund 80 Prozent der bestehenden Sendestationen nützen und sich weitere Sendestationen mit anderen Betreibern (Side-Sharing) teilen. Die Anzahl der Sendemasten werde sich damit von derzeit 3.000 bis zum Endausbau auf 4.000 erhöhen, berichtete Pölzl. Auch das GSM-Netz werde laufend weiter ausgebaut, für 2001 sind dafür 2 Mrd. S veranschlagt. Das große Geschäft bei UMTS wird nicht mit Sprachdiensten, sondern mit Datendiensten zu machen sein, rechnet Pölzl. Der Umsatzanteil der Sprachtelefonie soll binnen 10 Jahren auf 20 bis 40 Prozent absinken, der Datenanteil auf 60 bis 80 Prozent ansteigen. UMTS wird ein internationaler Markt mit grenzüberschreitenden Produkten werden, ein Massenmarkt, ein Zielgruppenmarkt und ein Applikationsmarkt mit auf spezielle Bedürfnisse zugeschnittenen Produkten, ist Pölzl überzeugt. "Die Investitionen sind so gigantisch, dass wir uns nicht auf einen Markt von Freaks beschränken können", so Pölzl. max.mobil hat 2 Millionen Kunden und knapp 40 Prozent Marktanteil. M-Commerce Die mobile Hochgeschwindigkeitstechnologie UMTS soll Mobilfunk und Internet verbinden und dem mobilen, elektronischen Handel (M-Commerce) zum Aufschwung verhelfen. UMTS soll Datenübertragungsraten von bis zu 2 Mbit pro Sekunde ermöglichen und damit um 200 Mal schneller als der jetzige Handystandard GSM sein, der 9,6 kbit pro Sekunde erlaubt. Die Standardgeschwindigkeit wird aber zunächst 144 kbit pro Sekunde sein. (APA)