Eisenstadt - Der SPÖ-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Hans Niessl, will ein Anwalt der burgenländischen Pendler sein und sich "als Landeshauptmann dafür einsetzen, dass die Pendler auch im finanziellen Bereich stärker unterstützt werden". Im Burgenland gibt es rund 35.000 Pendler, die Tendenz ist fallend, wie Niessl am Freitag in Eisenstadt erläuterte. Scharfe Kritik übte der SPÖ-Politiker an der schwarz-blauen Bundesregierung, die die Pendler durch verschiedene Maßnahmen (Autobahn-Vignette, motorbezogene Versicherungssteuer) stark belaste. Burgenlands Pendler verlieren dadurch 250 Mill. S jährlich. Im öffentlichen Verkehr habe die Kürzung der Bundeszuschüsse für die Verkehrsverbünde zu einer kräftigen Tariferhöhung geführt, listete Niessl eine weitere Belastungsmaßnahme der Bundesregierung auf. Auch die geplante Einstellung von Nebenbahnen sei ein klares Indiz für die pendlerfeindliche Politik von Schwarz-Blau. LH Karl Stix hingegen bemühe sich um die Aufrechterhaltung des Personenverkehrs auf der Strecke Oberwart-Friedberg; Anbote von ÖBB und Graz-Köflacher Eisenbahn lägen bereits vor. Das Land Burgenland habe für die Pendler bereits viel getan, erinnerte Niessl. So sei der Aufwand für den öffentlichen Nahverkehr von 20 Mill. S im Jahr 1995 auf mittlerweile 72,3 Mill. S massiv gesteigert worden. Niessl will aber auch ein Entlastungspaket für die Pendler schnüren: z. B. durch den weiteren Ausbau des Fahrtkostenzuschusses. So soll die Unzumutbarkeitsgrenze - derzeit hält man eine Fahrzeit von 2,5 Stunden in eine Richtung für "zumutbar" - herabgesetzt werden. Außerdem sollen Wien-Pendler weiterhin günstige Garagenplätze bekommen. Niessl hält auch den weiteren Ausbau der Straßenverbindungen für notwendig, wie den Weiterbau der S 31 bis zur Staatsgrenze, die Spange Kitsee - A 4 sowie den Ausbau der B 50, B 63 und B 65. Der SPÖ-Politiker tritt aber auch für die Erhöhung des Kilometergeldes und des Pendlerpauschales ein, damit die Autofahrer die massiven Neubelastungen abgegolten bekommen. (APA)