Wien - Hochspannung herrscht vor der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung der Lauda Air Luftfahrt AG, die nach dem Rücktritt von Niki Lauda als Vorstandsvorsitzender der Lauda Air kurzfristig für Samstag Nachmittag einberufen wurde. Mindestens ebenso groß ist aber das Stillschweigen der beteiligten Akteure am Tag davor. "Es gibt nichts Neues", hieß es am Freitag wiederholt auf entsprechende Anfragen. Die meisten handelnden Personen waren telefonisch nicht erreichbar. Sonderprüfung Auf der Tagesordnung stehen wie berichtet Vorstandsangelegenheiten bei der Lauda Air sowie die Diskussion des Endberichts der Sonderprüfung durch KPMG, die ÖIAG-Chef und Lauda-Air-AR-Präsident Rudolf Streicher in Auftrag gegeben hatte. AUA greift nach Steuerknüppeln Geht es nach dem Wunsch der AUA, sollen Luftfahrtexperten aus dem AUA-Konzern im Chef-Cockpit der Lauda Air Platz nehmen. Die beiden Vorstandsdirektoren des Hauptaktionärs Austrian Airlines (AUA), Herbert Bammer und Mario Rehulka, haben bereits angekündigt, "unverzüglich ein professionelles Management" nach Laudas Rücktritt installieren zu wollen, das verlange die wirtschaftliche Situation der Lauda Air. Die Fluggesellschaft hat im Geschäftsjahr 1999/2000 (per 31. Oktober) laut Lauda rund 800 Mill. S Verlust gemacht, in einem früheren Prüfbericht war die Rede von bis zu einer Mrd. S Miese. Auch der Lauda Air-Betriebsrat, der mit drei Personen im Aufsichtsgremium vertreten ist, will einen eigenen Vorschlag für die künftige Führung der Lauda Air einbringen, hält sich aber dazu noch bedeckt. Laudas Vorstandskollegen, Otmar Lenz und Peter Henning Thöle, waren am Freitagnachmittag noch im Amt. Wenn der restliche Vorstand nicht von sich aus zurücktrete, dann werde man das Aktiengesetz zur Anwendung bringen, kündigte die AUA an. Niki Lauda selbst wird am Samstag Vormittag eine Maschine nach Miami pilotieren. (APA)