Wien - Nicht Massen, sondern gezählte 73 Playstation-Fans im Alter von elf bis neunundvierzig drängelten sich eine Stunde vor Mitternacht bereits auf dem Trottoir vor dem Geschäft des Fachhändlers Powerplay im sechsten Wiener Bezirk. Dort ging es um den offiziellen Verkaufsstart der Videospielkonsole Playstation 2 von Sony. Tumultartige Zustände wie beim Verkaufsstart in den USA im Oktober, wo Tausende PS2-Fans vor den Geschäften warteten, blieben in Wien aus. Bald Nachschub Nur 15 Stunden nach dem Verkaufsstart war die Magie des Objekts auch in Österreich verblasst. Sony hatte für den österreichischen Markt "weniger als 5000 Stück" der begehrten Videospielkonsolen übrig, wie Thomas Ernst, Geschäftsführer von Sony Computer Entertainment Österreich dem S TANDARD bestätigte. 500.000 Geräte waren insgesamt zum gestrigen Marktstart in Europa angeboten worden. Nachschub soll es aber recht bald geben. Bis Weihnachten will Ernst 15.000 bis 20.000 Geräte in Österreich verkaufen. Ende März 2001 sollen 70.000 Konsolen in den österreichischen Wohn- und Kinderzimmern für Spaß und Unterhaltung sorgen. Powerplay-Chef Robert Edel wurde von Sony im Vergleich zu anderen Händlern der Republik - zeitgleich sperrten acht weitere Geschäfte auf - mit einem stattlichen Kontingent von etwa 100 Spielmaschinen ausgestattet. Glücklich konnte sich jene 50 geladenen Gäste schätzen, die in den vergangenen Monaten eine Anzahlung in der Höhe von 1000 Schilling geleistet hatten und gleich nach Mitternacht gegen Bezugskarte und Zuzahlung das 6390 Schilling teure Stück mitnehmen durften. Weitere 50 Bezugsscheine, die zum Kauf der Mangelware am Freitagmorgen berechtigten, wurden noch in der Nacht verlost.

"Das Installieren von Spielen am PC unter dem Microsoft-Betriebsystem ist mir einfach zu mühsam geworden", sagt Robert Syrovatka. Der 32-jährige Angestellte, passend zur Playstation-Zielgruppe der 20- bis 40-Jährigen, darf sich als einer der ersten Besitzer einer PS2 in Österreich freuen. Der Reiz des Geräts, das wie Konkurrent Sega Dreamcast eine 128-Bit-Konsole ist, liege in der einfachen Bedienbarkeit und vor allem an dem integrierten DVD-Player, mit dem Spielfilme abgespielt werden können. (Thomas Jäkle, DER STANDARD, Printausgabe 25.11.2000)