Berlin - Nach Ansicht des Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, trifft die EU eine klare Schuld am Auftreten von BSE in Deutschland. Sonnleitner sagte am Samstag im DeutschlandRadio Berlin, vor allem der Nachlässigkeit der europäischen Landwirtschaftsbehörden sei es anzulasten, dass die Seuche "übergeschwappt" sei. "Ich mache eine starke Schuldzuweisung in Richtung Brüssel. Die haben BSE in England nicht ernst genommen und zu lasch durchgegriffen. Und sie haben den Verkehr von Tiermehlen, die nicht mit unseren vergleichbar sind, da sie nicht desinfiziert und sterilisiert waren, nicht kontrolliert", sagte Sonnleitner. Deswegen seien auch in anderen Ländern wie Frankreich und Portugal verstärkt BSE-Fälle ans Licht gekommen. Eine Mitverantwortung der deutschen Landwirte lehnte der DBV-Chef ab. Sein Verband habe alles getan, um mit Schnelltests und der Errichtung einer Rinderdatenbank eine möglichst hohe Sicherheitsstufe zu erzielen. Die Entdeckung des BSE-Rindes in Schleswig-Holstein, das bei einer freiwilligen Prüfung des Landwirtes aufgefallen war, ändere daran nichts. Sonnleitner erklärte auch die Bereitschaft, auf die Verfütterung von Tiermehl völlig zu verzichten: "Wenn es Mitbürger und Verbraucher nicht wollen, dass Tiermehl an Schweine und Hühner verfüttert wird, dann werden wir das stoppen und sofort aufhören." (APA/dpa)