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Foto: Reuters/Bader
Wien - Die geplante Vollrechtsfähigkeit der Universitäten steht im Mittelpunkt der Plenarsitzung der Österreichischen Rektorenkonferenz (ÖRK) Montag und Dienstag in Wien. Gemeinsam mit den Vorsitzenden der obersten Kollegialorgane (Senate) wollen die Rektoren "die Diskussion um die Universitäts-Reform weiter treiben", wie ÖRK-Präsident und Rektor der Uni Wien, Georg Winckler, erklärte. Ziel des Workshops sei es, Präzisierungen jener "14 Eckpunkte einer Universitätsreform" vorzunehmen, die von den Rektoren und den Senatsvorsitzenden im Mai auf Basis der Studie "Universitäten im Wettbewerb", dem sogenannten Schwarzbuch zur erweiterten Autonomie der Unis, beschlossen wurden. Außerdem sollen die verschiedenen Optionen zu einzelnen Reformbereichen aufgezeigt werden. Angesichts einer zunehmend kritischen Haltung verschiedener Universitäten und Uni-Vertreter zu den Reformplänen setzt Winckler auf eine "offene und öffentliche Diskussion", man wolle "nicht mit fertigen Lösungen kommen". Frage nach der Glaubwürdigkeit der Politik Einen Grund für die verstärkte Kritik sieht der Rektorenchef in den verschiedenen fiskalpolitischen Maßnahmen in den vergangenen Wochen, etwa den Studiengebühren, und die damit verbundene Frage nach der Glaubwürdigkeit der Politik. Die Weiterentwicklung der Universitäten sei aber eine zentrale Frage, auch vor dem Hintergrund des internationalen Trends im Uni-Wesen. Da sei es nicht sinnvoll, einen nationalen Kurs zu gehen, ist Winckler überzeugt. In vier Arbeitskreisen werden sich die Uni-Spitzen mit den Themen Rechtsform, Dienstrecht, Leitungsstrukturen sowie Ziel- und Leistungsvereinbarung auseinandersetzen. In den "14 Eckpunkten" haben sich die Rektoren und Senatschefs u.a. dafür ausgesprochen, dass die Unis selbstständige Einrichtungen des Bundes werden. Nun sollen etwa verschiedene Optionen der Rechtsform, ob öffentlich-rechtliche Anstalt oder Stiftungslösung, erörtert werden. Bewusst würden zwei Fragenkreise bei dem Workshop nicht behandelt, sagte Winckler: die Frage der finanziellen Folgewirkungen einer Uni-Autonomie sowie die Stellung der medizinischen Fakultäten. Bei den Finanzen müsse zuvor die grundsätzliche Frage geklärt werden, wie in Zukunft der tertiäre Bildungssektor und die Forschung finanziert werden sollen. Da derzeit alles nur unter dem Schlagwort Null-Defizit gesehen werde, erhoffen sich die Rektoren in den nächsten Monaten klarere Informationen dazu. (APA)