Wien - Der neue Vorstandssprecher der Lauda Air, Ferdinand Schmidt, tritt mit dem Vorhaben an, wieder Ruhe in die Belegschaft der Lauda Air zu bringen und die Emotionen zu beruhigen. Schmidt zum S TANDARD : "Ich kann den über 1700 Mitarbeitern versichern, die Marke, das Produkt und das Unternehmen Lauda Air bleiben erhalten. Es wird keine Rachefeldzüge geben." Das Klima sei zwar emotional sehr belastet, dennoch gelte es, sich nun auf das Unternehmen zu konzentrieren. Gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Klaus Stöger (40) und den Prokuristen Christian Fitz und Ronald Kräftner soll nun die "rasche Erhebung des wirtschaftlichen Istzustandes der Gesellschaft, die Herstellung einer dem Aktienrecht und dem Prinzip der kaufmännischen Sorgfaltspflicht Rechnung tragenden Ordnung" hergestellt werden. Sanierung Außerdem soll das Unternehmen saniert und umstrukturiert werden, dass eine Rückkehr in die Gewinnzone realisiert werden kann. Zudem soll ein plausibles Budget für das Geschäftsjahr 2001 sowie eine längerfristige Fortbestandsprognose erstellt werden. Diese Maßnahmen seien unter anderem die Basis für eine konstruktive Einbindung der Lauda Air in einen neustrukturierten Austrian Airlines Konzern, teilten die AUA-Vorstände Herbert Bammer und Mario Rehulka mit. "Wir werden uns im Wesentlichen auf die Firma konzentrieren, und schauen, wie es weiter geht", sagt Schmidt. "Wir leben vom Erbringen von Dienstleistungen und vom Verkauf der Tickets. Unsere wichtigste Aufgabe ist es, uns um die eigene Arbeit und die Kunden zu kümmern", so der Neovorstand. "Denn keiner zahlt uns etwas für das Theater, was da in den vergangenen Wochen aufgeführt wurde." Aus derzeitiger Sicht gebe es auch keine Veranlassung, den Catering-Vertrag mit Do&Co zu kündigen. Wenn Do&Co konkurrenzfähig ist, werde sie weiter die Lauda Air beliefern, betont Schmidt. Seitens der AUA gab es in der Vergangenheit Kritik an der Vertragsverlängerung. Dieser wurde im Vorjahr - unkündbar - auf zehn Jahre verlängert. Die jährlichen Kosten werden mit relativ hohen 300 bis 400 Mio. S (22 bis 29 Mio. EURO) beziffert. (cr, DER STANDARD, Printausgabe 27.11.2000)