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Wien - Während Österreich im Vorjahr bei Insolvenzen noch ein kräftiges Plus von 22 Prozent verkraften musste, ging die Zahl der Firmenpleiten und Privatkonkurse heuer im ersten Halbjahr um 3,8 Prozent auf 4.503 Fälle zurück. Die kräftigsten Rückgänge bei den Insolvenzen gab es im europäischen Vergleich in Frankreich mit minus 9,1 Prozent, gefolgt von Belgien und den Niederlanden mit jeweils 4,9 Prozent. Nach Finnland mit einem Plus von 32 Prozent liegt im ersten Halbjahr 2000 Deutschland mit einer Zunahme bei den Pleiten von 26,5 Prozent im Spitzenfeld. Ausschlaggebend für den kräftigen Pleitenanstieg in Deutschland ist die Einführung des Verbraucherinsolvenzverfahrens (Privatkonkurs) mit einem Anteil von 25 Prozent, heißt es in der Internationalen Insolvenzstatistik des Kreditschutzverbandes von 1870 (KSV). In den osteuropäischen Ländern gibt es eine kontinuierliche Zunahme bei den Pleiten. Ausnahme ist die Slowakei mit einem Rückgang um 16,1 Prozent. In Rumänien explodierten die Pleiten um 214 Prozent. Außerhalb Europas verzeichnete die USA einen Rückgang bei Firmen- und Privatpleiten um 6,3 Prozent. Japan hingegen erlebt derzeit mit einem Zuwachs um 33,7 Prozent auf 9.304 Fälle die größte Pleitewelle seit dem Zweiten Weltkrieg. Experten rechnen mit einem weiteren Ansteigen der Firmenzusammenbrüche. (APA)