Stockholm - Hohe Hämoglobinwerte zu Beginn der Schwangerschaft können das Risiko einer Totgeburt erhöhen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des schwedischen Karolinska Institutet gekommen. Frauen mit Werten von 146g/L oder höher erlitten fast doppelt so häufig eine Totgeburt wie Frauen mit niedrigeren Werten. Die Wissenschaftler überprüften die Daten von mehr als 700 Frauen, die zwischen 1987 und 1996 eine Totgeburt hatten. Sie wurden mit den Daten der gleich großen Kontrollgruppe von Frauen mit gesunden Kindern verglichen. Der Zusammenhang zwischen Hämoglobinwerten und Totgeburten blieb aufrecht, auch als Fälle mit Eklampsie, Präeklampsie und Mißbildungen ausgenommen wurden. Bei Totgeburten, die durch vorzeitige Wehen verursacht wurden, war das Risiko fast dreimal höher als mit niedrigeren Hämoglobinwerten. Bei sehr kleinen Totgeborenen war das Risiko sogar viermal so hoch. Eine starke Senkung der Hämoglobinwerte während der Schwangerschaft schien jedoch eine schützende Wirkung zu haben. Zusätzlich konnte keine Verbindung zwischen Anämien und Totgeburten hergestellt werden. Andere Risikofaktoren wie Rauchen, Alter der Mutter und ihr Herkunft wurden ebenfalls in die Studie miteinbezogen. Der Geburtenspezialist Rupert Fawdry vom Milton Keyes General Hospital betonte gegenüber der BBC, dass die aktuellen Forschungsergebnisse kein Grund zur Panik seien. Es gebe eine Unzahl von Faktoren die das Risiko einer Totgeburt beeinflussten. Zu den wirklich entscheidenden gehöre beispielsweise das Rauchen. (pte)