An der Schwelle zu einer zweiten Phase - geprägt von Konsolidierung - sieht First Tuesday-Gründerin Julie Meyer die New Economcy. Der junge Bereich der Internetfirmen stehe am "Ende vom Anfang", konstatierte die Pionierin der New Economy-Szene anlässlich einer Visite des 20. österreichischen PR-Tags in Wien. Große Konzerne würden verstärkt Internet-Startups akquirieren um ihre Portfolio um innovative Unternehmen zu bereichern. Neuverteilung von Macht und technologischen Know How Dabei sei aber nicht gesagt, dass die Käufer aus der Riege traditioneller Konzerne kommen, die New Economy-Unternehmen selbst dürften hier verstärkt auf der Käuferseite stehen. Generell habe die New Economy zu einer Neuverteilung von Macht und technologischen Know How auf Unternehmensseite geführt. Das vergangene Bild einer Dominanz großer weltumspannender Konzerne, angesichts derer die Erfolgsaussichten kleiner Mitbewerber gering waren, sei passé. Gesucht sind Leute, die "smart" sind, nicht solche die ein Mrd. Dollar auf dem Konto haben. Die aktuelle Situation erinnere an David und Goliath, wo jeder auf Davids Seite stehe. Kapital nach Europa Letztlich habe die New Economy insgesamt das Innovationstempo und den Wettbewerb massiv beschleunigt, indem größere Anzeize zur Innovation für die gesamte Wirtschaft geschaffen wurden. Besondere Dynamik ortet Meyer für die europäische New Economy, "europe.com". Bereits jetzt sei zu konstatieren, dass US-Investoren ihr Kapital vermehrt nach Europa kanalisieren. Die zweite Phase der Internet-Wirtschaft sollte auch von größerem Know How seitens der Startup-Gründer geprägt sein. "Wir sehen jetzt eine neue Generation von Leuten mit mehr Erfahrung bei der Gründung ihrer Startups", so die Einschätzung von Meyer. Die Startups vieler Gründer seien fehlgeschlagen. Diese Leute hätten zwar alles Geld verloren, seien aber nun viel bessere Unternehmer. Erfahrungen Potentiellen Unternehmensgründern rät Meyer vor dem Sprung in die Selbständigkeit Erfahrungen in jungen Unternehmen zu sammeln. Generell sei aber nicht jeder zum Startup-Gründer geboren, "nur weil es modisch ist, ist es nicht auch Spaß", so die First Tuesday-Gründerin. Eine gute Idee mache letztlich nur einen kleinen Teil des Erfolgs aus, die Ausführung entscheidet über Erfolg oder Mißerfolg. Ein Startup-Unternehmer müsse ununterbrochen seine Pläne und Ideen überprüfen und hinterfragen und sein Unternehmen kontinuierlich nach außen verkaufen, die Grenze zwischen Privat- und Geschäftsleben habe sich dabei gerade in der New Economy zunehmend verwässert. "Zeit ist die ultimative Währung unserer Generation", so Meyer. Ihr eigenes Projekt, "First Tuesday" wurde erst im Sommer an die israelische Investorengruppe Yazam verkauft. Meyer bleibt aber weiterhin an der Spitze des Netzwerks. Aktueller Schwerpunkt sei die Verbesserung der technologischen Infrakstruktur hinter First Tuesday und die verstärkte Schaffung von Anreizsystemen für die Mitarbeiter in den weltweit verstreuten Niederlassungen. Angedacht sei auch eine Börsennotiz von Yazam. (APA)