Brüssel - Finanzminister Karl-Heinz Grasser (F) wird seinen Aufenthalt in Brüssel auch dazu nutzen, die Prognose der EU-Kommission über Österreichs Budgetdefizit im Jahr 2002 zurechtzurücken. Er werde am Nachmittag in einem Gespräch mit EU-Kommissar Pedro Solbes "zu Ausdruck bringen, dass die Kommission irren kann und irrt" so Grasser. Die EU hatte für Österreich 2002 ein Defizit von 0,5 Prozent vorhergesagt, während Grasser 0,0 Prozent prognostiziert. Die EU-Kommission habe die Auswirkung der Pensionsreform "falsch gerechnet", so Grasser. Außerdem sei der Beschluss zum Finanzausgleich mit den Ländern noch nicht eingerechnet worden, weil er noch nicht formell durch das Parlament gegangen sei. Grasser sagte, er sei zuversichtlich, dass über die Prognosen ein Konsens erreicht werden könnte. Es wäre besser, wenn es in Zukunft eine koordinierte Vorgangsweise geben könnte. Es sei aber "schwierig für die Kommission, immer auf dem letzten Stand zu sein", so Grasser.(APA)