Port-au-Prince - Jean-Bertrand Aristide ist offiziell zum Sieger der Präsidentenwahl in Haiti erklärt worden. Nach Angaben der Wahlbehörde erhielt Aristide 91,69 Prozent der 2,87 Millionen abgegebenen Stimmen. Die übrigen drei angetretenen Kandidaten erhielten nicht mehr als jeweils rund zwei Prozent der Stimmen. Ein Bündnis von 15 Oppositionsgruppen hatte zum Boykott der Wahl aufgerufen. Bereits am Vortag hatte der frühere Staatschef Aristide den Sieg für sich beansprucht und ein Ende der politischen Gewalt angekündigt. Aristide (47) war 1990 erstmals zum Präsidenten gewählt worden. Nach einem Staatsstreich musste er drei Jahre später ins Exil. Nach einer Militärintervention der USA kehrte er Ende 1994 nach Haiti und ins Präsidentenamt zurück, das er bis Februar 1996 inne hatte. Sein Nachfolger wurde dann der Lavalas-Politiker René Préval. Wegen der politischen Instabilität auf Haiti kündigte UNO-Generalsekretär Kofi Annan die Beendigung der Mission in dem Karibikstaat an. Unter den derzeitigen Verhältnissen halte er eine Verlängerung der zivilen Mission zur Unterstützung der Demokratie in Haiti nicht für ratsam, sagte Annan vor der UNO-Vollversammlung in New York. Er empfehle deshalb, die Mission am 6. Februar 2001 auslaufen zu lassen. Einen Tag später, am 7. Februar, tritt Aristide die Präsidentschaft an. (APA/dpa)