Cambridge - Britische Forscher von der Universität Cambridge wollen im Sommer nächsten Jahres den weltweit ersten Computerchip aus Plastik vorstellen. Mit einer solchen innovativen Herstellungstechnik, die auf das bisher verwendete Material Silizium verzichtet, könnten die Produktionskosten von Mikrochips stark gesenkt werden. Für die Vermarktung gründeten die Wissenschaftler nun eigens die Firma Produziert werden sollen die Chips mit einer Art Tintenstrahldrucker. Flüssiger Kunststoff werde dann nach Aussage der Forscher mit speziellen Chemikalien vermischt mikrometerfein auf einen kleinen Träger gespritzt. Dadurch wären die aufwendigen Reinräume und Ätztechniken bei der heutigen Chipproduktion überflüssig. Die Kosten für eine Chipfabrik könnten weit unter den üblichen zwei Milliarden Euro liegen. Möglich wird der halbleitende Kunststoff durch die Entdeckung des leitfähigen Plastiks in des 70-er Jahren. Seitdem arbeiten die Wissenschaftler weltweit unter Hochdruck an der Feinabstimmung der leitenden Bestandteile, um die Halbleiter-Eigenschaft von Silizium zu erreichen. An ähnlichen Projekten arbeiten zurzeit auch IBM, Philips und Lucent Technologies. Experten erwarten von der Einführung des Plastik-Chips eine Revolution in der Halbleiterindustrie. Extrem billige Chips könnten dann für die tragbaren Handys und Laptops der Zukunft in die Kleidung eingenäht werden. Auch intelligente Preis- und Markenlabels auf allen möglichen Produkten wären dann denkbar. (pte)