Technik
Der erste Plastikchip kommt im Sommer 2001
Britische Wissenschaftler basteln an Prototypen
Cambridge - Britische Forscher von der
Universität Cambridge
wollen im Sommer nächsten
Jahres den weltweit ersten Computerchip aus Plastik vorstellen. Mit einer
solchen innovativen Herstellungstechnik, die auf das bisher verwendete
Material Silizium verzichtet, könnten die Produktionskosten von Mikrochips
stark gesenkt werden. Für die Vermarktung gründeten die Wissenschaftler
nun eigens die Firma
Produziert werden sollen die Chips mit einer Art Tintenstrahldrucker. Flüssiger
Kunststoff werde dann nach Aussage der Forscher mit speziellen Chemikalien
vermischt mikrometerfein auf einen kleinen Träger gespritzt. Dadurch wären
die aufwendigen Reinräume und Ätztechniken bei der heutigen
Chipproduktion überflüssig. Die Kosten für eine Chipfabrik könnten weit unter
den üblichen zwei Milliarden Euro liegen.
Möglich wird der halbleitende Kunststoff durch die Entdeckung des
leitfähigen Plastiks in des 70-er Jahren. Seitdem arbeiten die Wissenschaftler
weltweit unter Hochdruck an der Feinabstimmung der leitenden Bestandteile,
um die Halbleiter-Eigenschaft von Silizium zu erreichen. An ähnlichen
Projekten arbeiten zurzeit auch IBM, Philips und Lucent Technologies.
Experten erwarten von der Einführung des Plastik-Chips eine Revolution in
der Halbleiterindustrie. Extrem billige Chips könnten dann für die tragbaren
Handys und Laptops der Zukunft in die Kleidung eingenäht werden. Auch
intelligente Preis- und Markenlabels auf allen möglichen Produkten wären
dann denkbar. (pte)