Wien - Der slowakische Innenminister Ladislav Pittner hat am Montag ein Verbot der oppositionellen Bewegung für eine Demokratische Slowakei (HZDS) nicht ausgeschlossen. Ein derartiger Schritt wäre möglich, falls sich der Verdacht bestätigen sollte, dass die Partei des ehemaligen Ministerpräsidenten Vladimir Meciar in "kriminelle Aktivitäten" des staatlichen Geheimdienstes vor 1998 verwickelt gewesen sei, sagte Pittner dem Rundfunksender Twist. Ein Sprecher der HZDS warf daraufhin der Regierung vor, das Land in einen "Polizeistaat" verwandelt zu haben. Meciars Regierung war nach den Parlamentswahlen im Herbst 1998 von der Mitte-Liks-Regierung von Ministerpräsident Mikulas Dzurinda abgelöst worden. Die HZDS ist nach wie vor die stärkste Einzelpartei im slowakischen Parlament und liegt auch bei den jüngsten Meinungsumfragen in Führung. Meciar und anderen HZDS-Politikern wird vorgeworfen, an gesetzeswidrigen Aktivitäten des Geheimdienstes wie der Entführung des Sohnes des früheren Staatspräsidenten Michal Kovac im Jahr 1995 beteiligt gewesen zu sein. (APA/dpa)