Wien - Etwas überraschend kam Montagabend die Antwort auf das Thema der Podiumsdiskussion "Sag mir, wo die Frauen sind?": Zu Beginn der eher spärlich besuchten Veranstaltung im Rahmen des dritten Journalistinnenkongresses stürmten zehn Frauen des Verbands feministischer Medien den Saal der Industriellenvereinigung. Eine Aktivistin verlas einen Text zum Thema "Femailismus", andere hatten bereits das Transparent des Verbands vor dem Podium platziert. "Femailismus", so die Rednerin, könne nur die "unglückliche Postversandgebührenerhöhung" meinen. Dieser würde feministische Medien in ihrer Existenz bedrohen. Daher sei es doch eher"Fe-Mail-Ismus". Mit der Verleihung der "Blechernen Speerspitze des Femailismus am Versandverband" an Diskussionsleiterin und VP-Generalsekretärin Maria Rauch-Kallat kritisierten die Demonstrantinnen auch deren Aussagen auf dem jüngsten ÖVP-Frauen-Kongress, die ÖVP verstehe sich als "Speerspitze des Femailismus, einer neuen bürgerlichen Weiberbewegung". Monika Lindner (ORF), Kathrin Zechner (ORF), Patricia Riekel (Bunte) Peter Rabl (Kurier) und Helmut Gansterer (trend) verließen daraufhin das Podium. Turbulent wurde es aber erst, als sich ein Angestellter des Hauses und ein ihm zu Hilfe eilender Gast aus dem Publikum ein Gerangel mit den Aktivistinnen lieferten. Ihr Versuch, sie mit ihrem Transparent nach draußen zu ziehen, misslang allerdings. Sie gingen freiwillig. (eboy)