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Israels Oppositionsführer Ariel Sharon

APA
Jerusalem - Nach dem Parlamentsbeschluss über vorgezogene Neuwahlen ist Israels Oppositionsführer Ariel Sharon wieder bereit, mit Ministerpräsident Ehud Barak über eine Koalition zu verhandeln. Sharon sagte am Mittwoch im Armeesender, trotz mehreren vergeblichen Anläufen sei er zu einem weiteren Versuch bereit. Sharon ist Vorsitzender des rechtsgerichteten Likud-Blocks und vehementer Gegner der Friedenspolitik Baraks gegenüber den Palästinensern. Barak hatte sich im letzten Moment zu vorgezogenen Knesset-Wahlen bereit erklärt, zugleich aber die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit weiter favorisiert. Es sei ein "trauriger Tag" für Israel, sagte Sharon im Militärrundfunk. Das Land brauche Einheit, um Frieden zu schaffen. Falls Barak ihn zu einem Gespräch einlade, werde er mit dem Premier sprechen. Sondierungen über einen möglichen Wahltermin Das im Mai 1999 gewählte Parlament, in dem Barak über keine Mehrheit mehr verfügt, hatte am Dienstag in erster von insgesamt vier Lesungen für seine Auflösung gestimmt. Am Mittwochmorgen haben Spitzenpolitiker der großen Parteien Sondierungen über einen möglichen Wahltermin aufgenommen. Dabei zeichnete sich ein Termin Anfang Mai ab, berichtete der israelische Rundfunk. Barak gab sich nach einer kämpferischen Rede, die als Auftakt zum Wahlkampf gewertet wurde, siegessicher. Er selbst werde wieder für das Amt des Ministerpräsidenten kandidieren. Führende Vertreter seiner Arbeiterpartei sagten nach der Knesset-Abstimmung, sie hofften, dass bis zum Wahltermin ein Friedensabkommen mit den Palästinensern erreichbar sei. Die Likud-Opposition bereitet einen Gesetzesentwurf vor, mit dem Barak daran gehindert werden soll, ein Friedensabkommen ohne Zustimmung der Abgeordneten zu unterschreiben. (APA/Reuters/dpa)