Die Swisscom leidet weiterhin unter sinkenden Telefonpreisen. In den ersten neun Monaten hat die Ex-Monopolistin dank der deutschen Tochter debitel zwar mehr Umsatz erzielt, dabei aber operativ weniger verdient. Der Umsatz kletterte um 36,3 Prozent auf 10,479 Mrd. Franken (6,92 Mrd. Euro/95,2 Mrd. S), wie der Konzern am Mittwoch bekannt gab. Dieser Zuwachs ist alleine debitel zu verdanken, die erstmals in der Swisscom-Rechnung auftaucht. Ohne die deutsche Tochter wäre der Umsatz von 7,69 Mrd. Franken in der Vorjahresperiode leicht auf 7,614 Mrd. Franken gesunken. Ebenfalls rückläufig war der Betriebsgewinn (EBIT), der um 32,9 Prozent auf 1,589 Mrd. Franken abrutschte. Lediglich dank Verkäufen von Beteiligungen (vor allem an Cablecom) und einem positiven Finanzergebnis kletterte der Reingewinn von 1,684 Mrd. auf 2,995 Mrd. Franken. Mit diesen Zahlen hat die Swisscom die Erwartungen leicht übertroffen. Analysten hatten bei einem Umsatz von 10,4 Mrd. Franken lediglich ein EBIT von 1,5 Mrd. Franken prognostiziert. Für das Gesamtjahr 2000 rechnet Swisscom auf Grund des Margendrucks und der Marktanteilsverluste in der Festnetztelefonie mit einem deutlich tieferen Betriebsergebnis als 1999. Dank der Veräußerung von Beteiligungen erwartet der Konzern jedoch eine leichte Zunahme des Reingewinns im Vergleich zum Vorjahr. Weiterhin der größte Bereich der Ex-Monopolistin ist die Festnetztelefonie (Public Com), die allerdings rapide schrumpft. In den ersten neun Monaten 2000 ging der Umsatz wegen Marktanteilsverlusten und Preissenkungen um 19,4 Prozent auf 3,145 Mrd. Franken zurück. Das Ergebnis aus der Festnetztelefonie halbierte sich und steuerte mit 594 Mill. Franken noch 37,4 Prozent zum Betriebsgewinn bei. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es noch leicht mehr als die Hälfte gewesen. Die EBIT-Marge verschlechterte sich von 29,5 Prozent auf 17,8 Prozent. Weiterhin wachsen konnte dagegen die Mobiltelefonie (Mobile Com), die 2,114 Mrd. Franken umsetzte. Dies ist ein Plus von 21 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. 681.000 Neukunden seien dazu gekommen. Insgesamt hat Swisscom mit 2,97 Mill. Kunden in der Schweiz einen Marktanteil von 67 Prozent. Die Handy-Kurzmitteilungen (SMS) hätten sich auf 418 Mill. verdreifacht. Die deutsche Tochter debitel konnte den Umsatz um 30,9 Prozent auf 2,865 Mrd. Franken steigern. Auch die Kundenzahl wuchs markant, und zwar auf 7,4 Mill. im laufenden Jahr. Alleine in Deutschland seien im laufenden Jahr 2,3 Mill. Neukunden dazugekommen. Allerdings ging der EBIT wegen der höheren Kosten für Kundenanwerbung und geringeren Betriebsmargen im Auslandgeschäft zurück, wie es hiess. Vor Goodwill-Abschreibungen belaufe sich der EBIT auf 87 Mill. Franken. Wegen Goodwill-Abschreibungen von 248 Mill. Franken belastete debitel den Betriebsgewinn des Konzerns mit einem operativen Verlust von 161 Mill. Franken. (APA/sda)