Wien - Unter dem Motto "Die Klügere sieht nach" startet die Stadt Wien in Kooperation mit der Wiener Ärztekammer und der Gebietskrankenkasse die größte Gesundheitsvorsorge-Initiative Österreichs. Bis 2002 erhalten alle Wienerinnen im Alter von 50 bis 70 Jahren einen Einladungsbrief zur Mammographie. Die Untersuchungsrate der Zielgruppe in diesem "gefährlichen" Alter soll von 50 auf 75 Prozent steigen, kündigte der Wiener Gesundheitsstadtrat Sepp Rieder (S) am Mittwoch in einer Pressekonferenz an. "Immer noch sterben mehr Frauen an Brustkrebs, als eigentlich nötig wäre, weil die Vorsorge nicht ernst genug genommen wird", so Rieder. Das Programm der Stadt Wien, eine der größten Brustkrebs-Vorsorgekampagnen europaweit, richtet sich an die Wienerinnen der gefährdetsten Zielgruppe. Derzeit lässt die Hälfte dieser Gruppe regelmäßig eine vorbeugende Mammographie vornehmen. Die Vorsorgekampagne der Stadt Wien möchte diese Anzahl um ein Viertel steigern. "Weniger Erkrankungen, weniger Sterbefälle und die Schaffung von mehr Bewusstsein für die Vorsorge" erhofft sich der Gesundheitsstadtrat als Effekt. Untersuchungsscheck Und so funktioniert es: Alle Wienerinnen im Alter von 50 bis 70 Jahren - insgesamt 194.000 Frauen - werden in den nächsten 20 Monaten durch einen persönlichen Brief zur Mammographie eingeladen. Sie erhalten einen kostenlosen Mammographie-Untersuchungsscheck, der einen Krankenschein ersetzt. Auf der Rückseite des Schecks finden sich die Adressen aller teilnehmenden Spitalsambulanzen, Gesundheitszentren der Gebietskrankenkasse sowie niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Außerdem bekommen die Frauen einen Info-Folder mit einer Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust und einer Kurzinfo in Fremdsprachen. Telefonisch wird ein Termin vereinbart, im Rahmen der Untersuchung erhält jede Frau von der/vom RadiologIn einen Mammographiepass. Innerhalb von acht Tagen wird der Befund fertiggestellt. Sollte das Ergebnis nicht eindeutig negativ sein, wird eine routinemäßige Zweituntersuchung durchgeführt. Im Falle eines positiven Befundes wird die Patientin im persönlichen Gespräch beraten und an eine Ambulanz weiter vermittelt, auf Wunsch wird auch der Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe hergestellt. (APA)