Der niederländische Kabelnetzbetreiber UPC (United Pan-Europe Communications), Mutter der österreichischen Telekabel (Wien), hat sich durch ein Abkommen mit der Deutschen Bank den Zugriff auf eine weitere halbe Million Kabel-TV-Kunden in Deutschland gesichert. Dabei sei vereinbart worden, dass UPC innerhalb der kommenden neun Monate rund 470.000 Kunden der Kabelnetzbetreiber Telecolumbus und SmatCom durch eine von der Bank finanzierte Kaufoption über 340 Mill. Euro (4,68 Mrd. S) erwerben könne, teilte UPC am Mittwoch in Amsterdam mit. Den von der Deutschen Bank bestätigten Angaben zufolge wird UPC neben der finanzierten Kaufoption von der Bank weitere 60 Mill. Euro für die technische Aufrüstung seines Kabelnetzwerks in Deutschland erhalten. UPC hat eine Minderheitsbeteiligung an dem deutschen Kabelnetzbetreiber Primacom und besitzt die Augsburger Kabelgesellschaft EWT/tss. Mit rund 6,4 Millionen angeschlossenen Kabelkunden gilt UPC als der größte Kabelnetzbetreiber in Europa. Das Unternehmen ist in 17 Ländern Europas aktiv. Börsepläne Das deutsche Kabelnetzgeschäft will UPC eigenen Angaben zufolge nun in eine eigene Gesellschaft ausgliedern und an die Börse bringen. Der Emissionserlös soll den Ausbau des Kabelnetzwerks finanzieren, da die von der Deutschen Bank bereitgestellten 60 Mill. Euro den Angaben zufolge nicht ausreichen. UPC führt zudem exklusive Verhandlungen über den Kauf einer TV-Kabelnetzgesellschaft der Deutschen Telekom in Rheinland-Pfalz und will sich mit 25 Prozent an dem britischen Kabelnetzbetreiber Telewest beteiligen. Die Aktien von UPC gaben am Mittwoch bei anhaltender Schwäche von Technologietiteln an der Börse in Amsterdam weiter deutlich nach und fielen um gut acht Prozent auf 13,10 Euro. Deutsche Bank lagen bei uneinheitlichem Branchentrend mit mehr als drei Prozent im Minus bei 85,25 Euro. Ursache für die Kursverluste bei der Bank sind Händlern zufolge vor allem die Schwierigkeiten bei der Beteiligung DaimlerChrysler. Zuletzt hatte es aber auch Gerüchte gegeben, wonach die Erlöse für die Bank aus dem Verkauf der Kabelgesellschaften geringer als erwartet ausfallen könnten. In einem Zeitungsbericht waren drei Milliarden DM als möglicher Verkaufserlös genannt worden, der unter den Erwartungen von DB Investor in Höhe von mindestens 5,5 Milliarden DM läge. (APA)