New York - Der seit zwei Jahren andauernde Bürgerkrieg in der Demokratischen Republik Kongo (Ex-Zaire) hat zu einer der schwersten humanitären Krisen der Welt geführt. Wie die Vereinten Nationen in einer in New York vorgestellten Studie feststellen, werden 16 Millionen Menschen von Menschenrechtsverletzungen, Armut und Hunger bedroht. Allein im Osten Kongos seien seit 1998 vermutlich bis zu 1,7 Millionen Menschen umgekommen, erklärte die amtierende UNO-Koordinatorin für humanitäre Hilfe, Carolyn McAskie.
Landesweit leide ein Drittel der Bevölkerung unter den Kämpfen zwischen den Regierungstruppen von Präsident Laurent-Desire Kabila und von den Nachbarstaaten Ruanda und Uganda unterstützten Rebellen. Kabila wird militärisch von Angola, Namibia und Simbabwe unterstützt. "Bisher sind alle diplomatischen und militärischen Versuche ergebnislos geblieben, das zu beenden, was man den 'Ersten Afrikanischen Weltkrieg' nennt", sagte McAskie. "Die Bevölkerung ist erschöpft, ist nicht länger in der Lage, mit der Gewalt und der Verarmung zurecht zu kommen, der sie täglich ausgesetzt ist."
Humanitäre Hilfe erreiche wegen der Sicherheitsrisiken, aber auch wegen einer zunehmend zerstörten Infrastruktur nur noch die Hälfte der 16 Millionen betroffenen Menschen, "und das oft nur sporadisch". In der Provinzhauptstadt Kisangani (früher Stanleyville) seien im Juni Krankenhäuser, Schulen und Kirchen zerstört worden. Epidemien seien an der Tagesordnung, Medikamente Mangelware und das Gesundheitssystem des kongolesischen Staates zusammengebrochen. (APA/AP)