Wien - Der neue Vorstand der Lauda Air, Ferdinand Schmid und Klaus Stöger, hat für den 20. Dezember eine neue Hauptversammlung einberufen. Beschlossen werden soll die Neuwahl des Aufsichtsrats, dessen Vorsitz nach der angepeilten Mehrheitsübernahme durch die AUA einer der beiden AUA-Bosse, Herbert Bammer oder Mario Rehulka, haben wird. Der derzeitige Aufsichtsratspräsident Rudolf Streicher wird dann ausscheiden.

Zudem stehen die Umstellung des Geschäftsjahres (derzeit endet es am 31. Oktober) auf das Kalenderjahr, die Wahl eines zusätzlichen Abschlussprüfers für das abgelaufene Geschäftsjahr und die Wahl eines neuen Geschäftsführers für das Rumpfgeschäftsjahr November und Dezember 2000 auf der Tagesordnung.

In ungewöhnlicher Schärfe hat Finanzminister Karl-Heinz Grasser in der jüngsten Ausgabe von News Rehulka und Bammer kritisiert und sich für den als Vorstand zurückgetretenen Niki Lauda eingesetzt. Grassers heftige Kritik an den AUA-Vorständen: "Diese Vorgangsweise als Laienschauspieler stellt die Geduld des Finanzministers sehr auf die Probe. Wenn man das sieht, muss man Veränderungen überlegen."

"Persönlichkeiten"

Ferner kritisiert er ein bei den AUA-Bossen überlegtes Flugverbot von Lauda. Grasser: "Man kann über die kaufmännische Performance des Niki Lauda diskutieren. Er ist aber eine unserer großen Persönlichkeiten. So kann man mit ihm nicht umgehen. Das Flugverbot wäre eine Lächerlichkeit. Da zeigt sich keine hohe moralische Qualität."

(DER STANDARD, Printausgabe 30.11.2000)