Er ist der wohl bekannteste Computer der Filmgeschichte. Er konnte selbstständig denken, von den Lippen ablesen und töten. Der Computer an Bord des Raumschiffs Discovery im Kultfilm 2001 - Odysee im Weltall , HAL 9000, dessen Name sich aus den im Alphabet um eine Stelle versetzten Buchstaben von IBM zusammensetzt. Der britische Guardian berichtet nun, dass man einen offiziellen Nachfolger von HAL demnächst für Zuhause kaufen kann. Sir Arthur C. Clarke , Autor von 2001, unterstützt eine englische Computer-Firma dabei und stellt zum ersten Mal seinen Namen für ein elektronisches Gerät zu Verfügung – so wird der Computer den Namen "Clarke 1 Gigahertz Omniputer" tragen und als der fortgeschrittenste PC überhaupt angekündigt. Angeblich gibt es bereits 60.000 Vorbestellungen, 350.000 Stück will die Firma allein im ersten Jahr absetzen. Als Verkaufsstart wurde der 1. Jänner 2001 angegeben. Große Seifenblase? Es gibt allerdings sehr große Zweifel, ob der Omniputer nicht eine große Seifenblase ist: Clarke Omniputers Chef Joseph de Saram wurde von einem Britischen Gericht die Zahlung von einer Million Pfund Schulden seiner früheren Firma Rhodium angeordnet. Er ist danach nach Sri Lanka übersiedelt. Er wird jedoch von der Sunday Times in der unter-30-jährigen Reichen-Liste geführt und insistiert, dass er nicht deswegen das Land verlassen hat und in der Lage ist zu bezahlen. Vom MI5 verfolgt... De Sarams Version ist weitaus spannender: Er habe das Land verlassen, weil der Britische Geheimdienst MI5 ihm das Leben unmöglich gemacht hätte, weil er eine neue leistungsfähige Verschlüsselungstechnologie entwickelt habe. Der MI5 streitet jegliches Interesse an de Saram ab. Außerdem sind ein Monat vor dem geplanten Verkaufsstart keinerlei Details bekannt, wie etwa welches Betriebssystem der Omniputer verwendet. Die Bedienung soll jedenfalls statt per Maus über einen Touchscreen erfolgen. Selbstschutz wie bei HAL Eines hat der Omniputer mit seinem Vorfahren HAL 9000 gemeinsam: Er wird ebenso versuchen sich selbst zu schützen – auch wenn nicht erwartet wird, dass er seinen User tötet. "Wenn es User-Fehler gibt oder Dateien gelöscht werden, wird er sich selbst reparieren," sagte de Saram zum Guardian. Ein möglicher Hintergrund der obskuren Geschichte ist das nahende Jahr 2001 – Es könnte sich bei der Omniputer-Geschichte um eine Marketing-Idee Sir Clarkes handeln, der Buch und Film 2001 noch einmal aufleben lassen will. (ars)