Europa
Schweden denkt über Neutralität nach
Ministerpräsident Persson will zunächst parteiinterne Debatte
Stockholm - Der schwedische Ministerpräsident Göran Persson plant, die Neutralität seines Landes im Kriegsfall aufzugeben. Einen
entsprechenden Vorschlag wolle Persson im Frühjahr den Delegierten seiner sozialdemokratischen Partei unterbreiten, teilte seine Sprecherin am
Mittwoch in Stockholm mit. Sollten diese zustimmen, werde der Vorschlag dem Parlament unterbreitet. Schweden soll nach Vorstellungen
Perssons allerdings weiter blockfrei bleiben und keinem militärischen Bündnis beitreten.
Seit dem Kampf der schwedischen Armee gegen die französischen Truppen von Napoleon 1813 ist der skandinavische Staat in keine
kriegerische Auseinandersetzung mehr verwickelt gewesen. Schweden ist nicht NATO-Mitglied, beteiligt sich aber an der "Partnerschaft für
Frieden". Schwedische Soldaten sind bei den internationalen Truppen in Bosnien, Mazedonien und im Kosovo im Einsatz. Die Regierung in
Stockholm hat auch angeboten, bis 2003 1.900 Soldaten für die neue Krisenreaktionstruppe der EU zur Verfügung zu stellen. (APA)