Wien - Eine Auswahl der international erfolgreichsten, aktuellen Avantgardefilme zeigt das Wiener Stadtkino im Rahmen des Kurzfilmprogramms "the big screen" von 8. bis 21. Dezember jeweils um 22.00 Uhr. Gemeinsam ist den in Österreich bisher nur sporadisch gezeigten Arbeiten das für experimentelle Filme ungewöhnliche 35 Millimeter-Format. Dass zwei Drittel der Filme aus Österreich kommen, spiegelt die heimische Sonderstellung in der internationalen Filmavantgarde. Zu sehen ist Gustav Deutschs Einminuten-Streifen "Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche", ein Dokument der Vergänglichkeit, das auf einem gefundenen zerkratzten Stück Nitrofilm ein brennendes Gebäude zeigt. Peter Tscherkassky hat in "Outer Space" Sequenzen eines amerikanischen Mainstream-Schockers so bearbeitet, dass die Bedrohung der Heldin auch das Filmmaterial zu erfassen scheint. Lisl Ponger wirft in "deja vu" anhand von alten Amateur- und Reisefilmen einen analytischen Blick auf die Fremde. Reise und Bewegung und Geschindigkeit ziehen sich motivisch auch durch Josef Dabernigs Road-Movie "Jogging", durch den finnischen Film "Routemaster" von Ilppo Pojohla und den niederländischen Streifen "Hongkong" von Gerard Holthuis. (APA)