Wien - Rund 250 Interessierte informierten sich am Donnerstag im Institut für Ernährungswissenschaften über die richtige Ernährung während Schwangerschaft und Stillzeit. Immer noch kursieren viele Fehlmeinungen über dieses wichtige Thema, erklärte Institutsleiter Univ. Prof. Ibrahim Elmadfa. Das Symposium solle dazu beitragen, das Wissen der ErnährungsspezialistInnen in die Praxis umzusetzen und zu verhindern, dass werdende Mütter sich und ihr Kind durch falsches Essverhalten gefährden. "Vieles bedarf der Korrektur. Zum Beispiel gibt es immer noch das Gerücht, Leber sei ein besonders 'gutes' Nahrungsmittel. In Wirklichkeit sollte man höchstens einmal pro Woche eine möglichst klein gehaltene Portion zu sich nehmen", verweist Ernährungswissenschafter Elmadfa eine populäre Meinung ins Reich der Legenden. Die Wiener Frauengesundheitsbeauftragte Univ. Prof. Beate Wimmer-Buchinger weiß um die Verunsicherung schwangerer Frauen in Ernährungsfragen: "Ich stamme aus einer Generation, in der noch die Meinung verbreitet war, in der Schwangerschaft solle man 'für zwei' essen." Dieser Irrglaube verleite viele werdende Mütter zur übermäßigen Nahrungsaufnahme "und das Gewicht ist dann nur schwer oder gar nicht mehr runter zu bringen. Damit ist viel Leid und Diskriminierung verbunden, weil die Gesellschaft hohe Anforderungen an Frauen stellt was ihre Figur betrifft." Einen Beitrag zur Aufklärung von Irrtümern und zur Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis soll das am Donnerstag abgehaltene Symposium leisten. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Konsumentenstadträtin Renate Brauner (S), die im Rahmen einer Pressekonferenz die neue Broschüre "Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit" des Wiener Lebensmittel- und Ernährungsservice präsentierte. (APA)