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Foto: APA/Visumed/dpa
Wien/Linz - Ein neues visuell-akustisch gestütztes Computeranalyseverfahren ermöglicht Patienten, die Probleme beim Lesen haben, ein besseres Sehen. Entwickelt wurde es von Wolfgang Radner, Professor an der Wiener Universitätsklinik für Augenheilkunde. Das Verfahren liefert eine präzise und standardisierte Diagnose. Die Lesegeschwindigkeit könne exakt gemessen werden und außerdem erleichtere es die Datenverwaltung bei der Bestimmung des Lesevermögens, so der gebürtige Linzer. Für die Entwicklung des Computerverfahrens wurde Radner mit dem "Croma Pharma Förderungspreis", den die Gesellschaft der österreichischen Augenärzte vergibt, ausgezeichnet. Er ist bereits zum zweiten Mal Träger dieses Preises: 1997 entwickelte er die so genannten "Radner Lesetafeln", ein "einfaches Instrument zur genauen Prüfung von Lesefähigkeit und -geschwindigkeit", wie der Mediziner erklärte. Nach den Lesetafeln herrscht große Nachfrage, sie kommen neben Wien an den großen Universitätskliniken in Deutschland und bei niedergelassenen Augenärzten zum Einsatz. Standardisierte Testsätze Den Erfolg der Lesetafeln machen die standardisierten Testsätze aus, die immer "ganz gleich" sind, erläuterte Radner. Das heißt, sie sind zwar inhaltlich unterschiedlich, aber immer gleich lang, gleich schwer, haben die gleiche Wortstellung und den gleichen Satzaufbau. Bisher wurde die Lesegeschwindigkeit mit der Stoppuhr gemessen, diese Methode sei aber "nicht ganz frei von Fehlerquellen", weiß Radner. Daher wurde nach einem Verfahren gesucht, das eine größere Messgenauigkeit zulässt und vor allem leicht durchführbar ist. Der Computer sei dafür besonders geeignet: Er bringe nicht nur beim Messvorgang selbst Vorteile, sondern erleichtere auch das zeit- und kostenaufwendige manuelle Eingeben von Daten. (APA)