Wien - "Wenn der Binder-Brief eine Fälschung ist, soll auch das sofort untersucht werden". Diese Forderung erhob der Grün-Abgeordnete Peter Pilz Donnerstag Mittag in einer Aussendung. Er empfehle daher der FPÖ, ihre parlamentarische Blockade eines notwendigen Untersuchungsausschusses "endlich" aufzugeben. Für Ex-Parteichef Jörg Haider und Klubobmann Peter Westenthaler gelte gerade jetzt ihr eigener Leitsatz: "Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten." Dem entsprechend werden die Grünen am kommenden Dienstag beim Budgetkapitel "Inneres" einen neuen Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses einbringen. Im Falle einer Fälschung des scheinbar belastenden Briefs für Haider-Leibwächter Horst Binder kommen für Pilz zwei Täterbereiche in Frage: die ermittelnden Beamten und die FPÖ selbst. "Wer hat Interesse, dass eine plumpe Fälschung auffliegt? Jedenfalls nicht die, die die Spitzelaffäre aufklären wollen", so Pilz. Der Grün-Abgeordnete fordert darüber hinaus den FPÖ-Abgeordneten Karl Schweitzer auf, seine Rolle bei der Beschaffung des Tatortvideos vom Anschlag in Oberwart offenzulegen. Pilz hat dazu der Sonderkommission die Namen von drei Zeugen übermittelt: "Schweitzer soll helfen, Licht ins burgenländische FPÖ-Dunkel zu bringen", so Pilz. (APA)