Medien
Naumann und Joffe werden Chefredakteure der "Zeit"
Ehemaliger Staatsminister wird auch Mitherausgeber
Der ehemalige deutsche Staatsminister für Kultur, Michael Naumann, wird nicht nur Herausgeber, sondern
auch Chefredakteur der Wochenzeitung "Die Zeit". Dies habe "Zeit"-Verleger Georg von Holtzbrinck bei Redakteurs- und
Verlagsversammlungen am Donnerstag in Hamburg mitgeteilt, meldete die Holtzbrinck-Verlagsgruppe. Naumann sei als Herausgeber neben
Marion Gräfin Dönhoff, Helmut Schmidt und Josef Joffe berufen worden, ab 15. Jänner 2001 sollen Naumann und Joffe auch als
Chefredakteure das Blatt gestalten.
Matthias Naß bleibe stellvertretender Chefredakteur, hieß es. Thomas Brackvogel lege sein Amt als stellvertretender Verlagsgeschäftsführer
nieder und gehe zum 15. Jänner 2001 als "Managing Editor" und stellvertretender Chefredakteur in die Redaktion. Zum 1. Februar 2002
werde Brackvogel dann als Geschäftsführer in den Verlag zurückkehren und gemeinsam mit Rainer Esser den "Zeit"-Verlag leiten, teilte die
Verlagsgruppe weiter mit.
Am 23. November hatte Naumann seinen Rückzug aus dem Ministeramt erklärt. Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte daraufhin den
Philosophieprofessor und Münchener Kulturdezernenten Julian Nida-Rümelin als Nachfolger berufen. Bereits am 21. November hatten
Zeitungen über eine Ablösung von "Zeit"-Chefredakteur Roger de Weck spekuliert und Naumann als Ablösung ins Spiel gebracht. Am 22.
November war dann de Wecks Abgang offiziell, Naumann aber nur noch als Herausgeber im Gespräch.
(APA/vwd)