Washington - In den Vereinigten Staaten ist die Verfütterung von Tiermehl an Wiederkäuer wie Rinder und Schafe seit 1997 verboten. Mit dieser und anderen Maßnahmen wollen sich die USA davor schützen, dass die BSE-Krise auf Nordamerika übergreift. Bisher waren sie dabei laut den Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums erfolgreich: "Auch nach zehn Jahren intensiver Überwachung konnte in den Vereinigten Staaten kein Fall von BSE nachgewiesen werden", heißt es stolz auf der Internet-Seite des Ministeriums . Seit 1989 importieren die USA weder lebende Rinder noch Rindfleisch aus Ländern, in denen Fälle von BSE bekannt wurden. Früher eingeführte Tiere aus Großbritannien wurden aufgespürt; noch vier von ihnen sind nach Behördenangaben am Leben und stehen unter Quarantäne. US-Rinder werden regelmäßig auf BSE getestet. Die mit dem Rinderwahn in Verbindung gebrachte Creutzfeld-Jakob-Krankheit beim Menschen tritt in den USA heute nicht häufiger auf als 1979. Auf BSE-ähnliche Krankheitserscheinungen reagieren die US-Behörden sensibel. Im Juli wurden mehrere Schafherden aus Vermont aus dem Verkehr gezogen, in denen mutmaßliche Fälle der Traberkrankheit (Scrapie) aufgetreten waren. Die Tiere waren aus Belgien und den Niederlanden importiert worden und hatten dort möglicherweise mit BSE verseuchtes Tierfutter bekommen. Das Landwirtschaftsministerium prüft jetzt, ob die Schafe wirklich nur die für Menschen ungefährliche Traberkrankheit hatten oder vielleicht doch eine Form des mit Scrapie verwandten Rinderwahns. (APA)