Brüssel - Nachgeahmte Produkte verursachen in der EU Milliarden-Schäden und gefährden allein in Deutschland 100.000 Arbeitsplätze. "Hier wollen wir weitere Maßnahmen ergreifen", kündigte der Staatssekretär im Bundesjustizministerium, Hansjörg Geiger, am Donnerstag in Brüssel an. Dort tagten die für Binnenmarkt- und Verbraucherfragen verantwortlichen EU-Minister oder ihre Stellvertreter. Aus den EU-Staaten gebe es Hinweise, wonach das Organisierte Verbrechen im großen Stile gefälschte Markenprodukte auf den Markt bringe. Die Unternehmen in der EU verlieren nach Angaben der EU-Kommission bis zu 2,8 Mrd. Euro (38,5 Mrd. S) jährlich durch Produkt- und Dienstleistungspiraterie. Besonders gebeutelt ist nach Angaben der Kommission die Informatikbranche. Der "Piraterieanteil" habe dort bereits ein Volumen von 39 Prozent des legalen Handels erreicht. In der Textilsparte liegt die "Fälschungsquote" bei 16 Prozent, bei Musik bei zehn Prozent, bei Autoersatzteilen fünf bis zehn Prozent. Die EU- Kommission will unter anderem ein EU-Gesetz anschieben, um einheitliche Rechtsvorschriften in den EU-Ländern zur Durchsetzung der Rechte an geistigem Eigentum zu schaffen. (APA/dpa)