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Bujanovac/Pristina - Nach tagelangen Unruhen in Südserbien hat Serbiens Ministerpräsident Milomir Minic angekündigt, er wolle die "albanischen Terroristen" so schnell wie möglich aus der Region vertreiben. Minic beschuldigte albanische Extremisten am Donnerstag bei einem Besuch in der Stadt Bujanovac, sie wollten die Kosovo-Krise nach Südserbien tragen. Der Regierungschef gehört der Sozialistischen Partei (SPS) des früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic an. Entlang der Verwaltungsgrenze zwischen Serbien und dem Kosovo war es in der vergangenen Woche zu gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Kämpfern der "Befreiungsarmee von Presevo, Medvedja, Bujanovac" (UCPMB) und der serbischen Armee gekommen. NATO-Generalsekretär George Robertson forderte führende albanische Politiker in Pristina zu einem klaren Bekenntnis gegen Gewalt auf. Die serbische Seite warnte Robertson vor einer unverhältnismäßigen Reaktion. Minic beschuldigte die UCPMB, die albanischstämmige Bevölkerung in der südserbischen Region für ihre "separatistischen Zwecke zu missbrauchen". Der UN-Friedenstruppe im Kosovo KFOR warf er vor, ihr Mandat nicht zu erfüllen, da sie die "terroristischen Banden" im Kosovo nicht entwaffnet habe. Minic besichtigte Stellungen der serbischen Armee und Polizei in der Region. Bei Angriffen albanischer Extremisten waren vergangene Woche drei serbische Polizisten getötet worden. Die UCPMB, die Waffen und Unterstützung aus dem Kosovo bezieht, will die südserbische Region mit der UN-verwalteten Provinz vereinen. Die Gewalt konzentriert sich auf die entmilitarisierte Zone in Südserbien. Diese Zone war nach dem Kosovo-Krieg im Juni vergangenen Jahres durch ein Abkommen zwischen der NATO und der damaligen Regierung in Belgrad eingerichtet worden. Dort leben überwiegend Albaner. (APA)