Wien - Vizekanzlerin FPÖ-Obfrau Susanne Riess-Passer zeigt sich vom bevorstehenden Lehrer-Warnstreik nicht wirklich berührt.
Die Regierung lasse sich nicht erpressen, der strukturelle Umbau werde auch im Lehrerbereich stattfinden. Die Abschaffung der
Pragmatisierung soll generell noch in dieser Legislaturperiode beschlossen werden. Mit diesen Aussagen wird Riess-Passer in der "Kleinen
Zeitung" (Freitag-Ausgabe) zitiert.
"Das Einzige, was mich an dem Lehrerstreik interessiert, ist, dass es unzählige Eltern gibt, die jetzt nicht wissen, wie ihre Kinder betreut
werden sollen. Ansonsten bewegt mich der Lehrerstreik null Komma nichts. Wir lassen uns nicht erpressen. Die Gewerkschaft hat nicht
verstanden, dass die Zeiten vorbei sind, da man sagt: Wenn das nicht so passiert, wie wir das wollen, passiert gar nichts", betont
Riess-Passer.
Durch den Abbau der Überstunden sollen auch für Junglehrer mehr Möglichkeiten bestehen als früher. Das System kranke laut Riess-Passer
daran, dass sich Lehrer in fortgeschrittenen Karrierestufen "bequem einrichten können. Die suchen sich aus, welche Supplier- und
Überstunden sie machen, ob sie Klassenvorstand sein wollen, während die Junglehrer kaum Möglichkeiten haben. Das umzubauen, darum
geht es."
Für die Vizekanzlerin fällt auch die Abschaffung der Pragmatisierung in diesen Bereich. Die entsprechenden Beschlüsse müssten noch in
dieser Legislaturperiode fallen. Ausnahmen kann sich Riess-Passer nur in der Justiz und in der Exekutive vorstellen. Sie verwies auf die
Beispiele Vorarlberg und Schweiz. Dort stimmten 67 Prozent für die Abschaffung des Beamtentums.