Ab 8. Dezember ist es auch in Österreich so weit: Ohne PC ins Internet. Als erste Konsole bietet die Dreamcast die Möglichkeit mittels Fernseher und eingebautem Modem ins www einzutauchen. Sega startet rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft eine Aktion, die europaweiten und flächendeckenden Internetzugang für Konsolenbesitzer garantieren soll. Als Exklusivpartner steht die österreichische Telekom zur Seite. British Telecom betreut das Unternehmen europaweit Gestartet wurde das Projekt schon im Herbst 1999, damals wurde mit Unterstützung von British Telecom ein Internetzugang via Dreamcast in England, Deutschland, Spanien und Frankreich eingeführt. Der Application Server befindet sich auch weiterhin in England und wird von BT betreut, die österreichische Telekom hat sich mit den Engländern arrangiert und ist nun exclusiv für die Anbindung der Dreamcast ans Internet zuständig. Allerdings gibt es bisher nur eine Leitung via eingebautem 33,6 kps Modem; ISDN und ADSL werden nicht unterstützt. Grundgebühren wird es keine geben auch keine Vertragsgebühren oder Mindestumsätze. Es gilt der normale Telekom-Tarif von 14 g - 37 g je nach gewähltem Tarif. Dreamcast, Telefonanschluß und Fernseher - das reicht Als Hardware-Vorraussetzungen benötigen zukünftige Konsolensurfer ein Dreamcast-Standard - Pack (Internetspezifisches Zubehör wie Keyboard und Mouse sind extra erhältlich), die Zugangssoftware Dreamkey, einen Telekom – Postanschluss (wie erwähnt gibt es keine ISDN- oder ADSL –Unterstützung) und einen Fernseher und schon geht es ins Netz. Da die Fernseh-Technik noch nicht in dem Ausmaß vorhanden ist, hat Sega die Standard-VGA -Auflösung von 640 x 480 gewählt, um keine abgeschnittenen Seiten zu erhalten. Der Internet-Zugang ist unbeschränkt und ermöglicht es beinahe alle Seiten im www anzusehen. Probleme gibt es allerdings noch mit Java- Applets, auch aufgrund der zur Verfügung stehenden Fernsehtechnik, allerdings sollen diese schon mit dem Dreamkey 4.0 endgültig behoben werden. Email, Sms und Co via Konsole Nachdem die Dreamcast mit allen nötigen Komponenten verbunden worden ist, betritt man die Dreamarea, das Internetportal von Sega, und hat von dort dann Zugang ins weltweite Netz. Beim Ersteinstieg wird eine kurze Registrierung vorgenommen, die später entfällt und in 20 bis 30 Sekunden ist man online. Vom Provider Sega werden Email ( 4 Adressen pro Konsole), Chat Channels, Online Gaming samt dazugehöriger Rating Charts, Lifestyle-Channel mit Gewinnspielen und wie erwähnt die uneingeschränkte Internetnutzung geboten. Zwar sind die Seiten gefiltert, um Gewalt und Pornografie fernzuhalten, aber die Filter lassen sich einfach deaktivieren. Noch sind diese Dienste, Konsole und das online-taugliche Spiel müssen vorhanden sein, für die nächsten Monate gratis, aber wie lange dies noch so bleiben wird ist ungewiß. Sony ist keine Konkurrenz – sondern wird Partner Da Sega mit dem Vorstoß ins Internet noch ohne Konkurrenz dasteht und Sonys Playstation 2 für diese Weihnachten wohl nur wenigen Auserwählten zur Verfügung stehen wird, hat die Dreamcast gute Chancen heuer noch einige Kunden dazu zugewinnen. Im nächsten Jahr wird wohl auch Sony seine Konsole ins Netz schicken und dann ist eine Kooperation zwischen den beiden Firmen geplant. Bis März 2001 prophezeit Martin Bachmayer, Marketing-Chef von Sega Österreich, noch eine wahre Online - Spiele - Flut. „Österreich hat, durch den späteren Einstieg ins Internet-Projekt noch Nichts verpasst, die guten Spiele sind erst jetzt online zu spielen“, so Bachmayer bei der Dreamcast-Pressekonferenz. Angesprochen auf den immer größer werdenden Konkurrenzdruck durch PS 2, X-Box und Co., gibt man sich bei Sega gelassen: „Wir haben die Technik vorgelegt, nun müssen die Anderen erst einmal nachziehen, aber wir arbeiten selbstverständlich ständig an Verbesserungen und Neuerungen.“ Damit bleibt abzuwarten wann Sega die Dreamcast 2 ins Rennen schicken wird. Bis dahin hofft Sega die 400.000 Konsolensurfer noch mehr als zu verdoppeln und weiter in der Gunst der „Qualitätsspieler“ zu steigen. (gk)