Wien - Was Sony als Weltmarktführer von Videospielen erst im Frühjahr in Österreich zustande bringen wird, zaubert Hauptkonkurrent Sega bereits kurz vor Weihnachten aus dem Hut: Freunde von Videospielen verschiedener Genres können mit der Spielkonsole "Dreamcast" ab dem 8. Dezember via Fernseher ins Internet einsteigen.

"Nach erfolgter Registrierung kann der User unbegrenzt im Internet surfen, e-mailen und online spielen", sagt Martin Bachmayer von Sega Österreich. Wer unter dem Christbaum Krieg spielen möchte, sich in virtuellen Formel-1-Rennen oder beim Eishockey mit Gegnern oder Freunden aus der ganzen Welt messen möchte, kann dies mit Dreamcast in Zukunft gleich online machen.

Neben dem Fernseher und der Spielkonsole braucht der Anwender lediglich einen Telefonanschluss, alle anderen Geräte wie Tastatur oder Modem sind bereits der 2790 Schilling (203 EURO) teueren Spielmaschine beigefügt. Wichtiges Detail am Rande: Anwender, die nur über einen ISDN-Anschluss verfügen oder via ADSL ins Internet einsteigen, können die neue Dreamcast nicht nutzen.

Für die Auffahrt zum World Wide Web ist Jet2Web Internet (vormals A-Online), die Internettochter des heimischen Brancheleaders Telekom Austria, zuständig. Zum Onlinetarif - Standardtarif: 0,35 Schilling pro Minute am Tag und 0,18 Schilling von 18.00 abends bis 8.00 Uhr morgens - können die Anwender die Internetdienste nutzen.

Die Nutzung von Sega-Spielen und den zur Verfügung gestellten Diensten wie Chatrooms, E-Mail (inklusive vier Absenderadressen) oder das Erstellen von SMS über den virtuellen Spielplatz Dreamcast-Arena wird vorläufig noch kostenlos sein, sagt Bachmayer. Der Großteil der 150 Spiele, die bisher angeboten wurden, sollen ebenso online verfügbar sein.

Die Anwendungen liegen auf der virtuellen Dreamcast-Arena im Internet, die über einen Server der British Telecom in London insgesamt zwölf europäischen Ländern zur Verfügung stehen.

Lose Beziehung

Durch diese Kooperation erhofft sich Jet2Web-Chef Eduard Zehetner, neue Usergruppen zu seinen bisher 280.000 Kunden in Österreich ansprechen zu können. Die Kooperation der beiden Unternehmen beruht nicht auf einem Exklusivvertrag. Jet2Web wird im Frühjahr mit dem Marktführer Sony (Österreich-Marktanteil 70 Prozent) ebenso verhandeln. Sega (Marktanteil 20 Prozent) will ab 2001 mit anderen heimischen Internetserviceprovidern kooperieren. (jake, D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 5. 12 . 2000)