95 Prozent der Wiener Jugendlichen von zwölf bis 25
Jahren verwenden Computer, mehr als zwei Drittel von ihnen nutzen das
Internet und 78 Prozent besitzen ein Handy. Das ergab eine
Untersuchung zur Nutzung neuer Medien durch Wiener Jugendliche.
Erstellt wurde die Studie im Frühjahr 2000 von "Netbridge", der
Koordinierungsstelle für Informations- und Kommunikationstechnologien
in der außerschulischen Jugendarbeit in Wien. "Wir können mit unseren
Ergebnissen widerlegen, dass es sich beim Internet um ein
'Burschen-Medium' handelt", verkündete Barbara Buchegger, die das
Projekt gemeinsam mit Christoph Kaindel leitete.
Die Nutzung des World Wide Web unterscheide sich in der Quantität
nicht nach Geschlecht, sehr wohl aber gebe es Unterschiede in der Art
der Anwendung. Während Burschen angaben, am liebsten zu
programmieren, mit MP3-Musik-Files zu arbeiten oder ziellos zu
surfen, schreiben Mädchen Texte, erstellen Graphiken oder suchen
gezielt Information.
Die Wiener Jugendlichen entpuppten sich als äußerst mediengewandt:
95 Prozent der Befragten nutzen einen Computer, 70 Prozent surfen
regelmäßig im Internet, 78 Prozent besitzen ein Handy. Die
Mobiltelefone werden dabei nicht etwa bevorzugt zum Telefonieren,
sondern weit häufiger zum Versenden von so genannten SMS (Short
Message Service) verwendet. Durchschnittlich zehn Kurznachrichten
sendet ein Jugendlicher pro Tag.
Die "Internet-Generation" - Bundeskanzler Wolfgang Schüssel machte
diesen Begriff im Frühjahr 2000 zum Allgemeingut, als er die per SMS
und E-Mail organisierten Anti-Regierungs-Demonstranten so bezeichnete
- scheint besser als ihr Ruf zu sein. Ein Klischee wurde jedenfalls
eindeutig widerlegt. "Die Jugendlichen sind keineswegs sozial
verarmt", so Barbara Buchegger.
(APA)