Natur
Killergift Diazinon
Das Insektenvernichtungsmittel, das viele Amphibienarten auf dem Gewissen hat, wird nun in den USA verboten.
Washington
- Eines der am häufigsten
verwendeten
Insektenvernichtungsmittel in den
USA, Diazinon, wird in den kommenden
Jahren vom Markt genommen. Das Gift
ist für die meisten
Insektizid-Vergiftungen in den Staaten
verantwortlich. Bis 2004 wird das
Mittel vom Markt genommen, erklärt
die staatliche
Environmental
Protection Agency
.
Diazinon, ein Phosphorsäure-Ester, ist
in vielen Insektenvernichtungsmitteln enthalten. Das Gift kann auch beim
Menschen zu Gesundheitsstörungen führen. Beim Einatmen verursacht es
Übelkeit, Kopfschmerzen, Durchfall und Müdigkeit. Das Mittel wirkt auch gegen
Haustiere und Wildtiere. Es gebe, so die Umweltschutzbehörde, kein anderes
Pestizid, das mehr wildlebende Vögel tötete als Diazinon.
Das Insektizid werde langsam von Markt genommen, damit sich die
Konsumenten auf andere Produkte umstellen können, so die Behörde. Diazinon
auch ist in vielen Pflanzenschutzmitteln enthalten. "In Österreich ist Diazinon
als Pflanzenschutzmittel verboten", sagt Herwig Schuster, Chemie-Spezialist
von
Greenpeace-Österreich
.
In den USA ist die Diskussion um Insektenvernichtungsgiften entbrannt,
nachdem die
US Geological Survey
(USGS) festgestellt
hat, dass in Kalifornien das Amphibiensterben mit Giften aus der
Landwirtschaft in Verbindung steht. Insbesondere Frösche und Kröten, die in
der Sierra Nevada leben und ihren Laich im Sommer in Seen, Tümpeln oder
Bächen einbringen, sind mittlerweile vom Aussterben bedroht. "Ein
unmittelbarer Zusammenhang mit den Pestiziden in der Landwirtschaft ist in
der Zwischenzeit gegeben", so Donald Sparling, Forscher des USGS Patuxent
Wildlife Research Center in Maryland.
Forscher konnten an lebenden Amphibien in der Sierra Nevada wesentlich
höhere Konzentrationen an Diazinon und Chlorpyrifos messen, als bei Tieren,
die an der Pazifikküste leben. (pte)