Manama - Saudi-Arabien und seine fünf Partnerländer im Golf-Kooperationsrat (GCC) haben sich auf ihrer Jahrestagung in Bahrain verständigt, auf der nächsten Opec-Konferenz eine Senkung der Ölförderung zu verlangen. Der GCC-Rat forderte seine Ölminister auf, bei der kommenden Tagung auf eine Produktionsdrosselung hinzuwirken. Man sorgt sich vor einem im Frühjahr drohenden drastischen Preisverfall.

Stabilerer Ölmarkt

Daher sollten weitere Maßnahmen zur Beibehaltung des Gleichgewichts auf den Märkten und zur Ereichung des Opec-Preisziels von 25 Dollar je Fass (159 Liter) getroffen werden. Die nächste Konferenz des Kartells ist für 17. Jänner anberaumt. Saudi-Arabien besitzt die größten Ölvorkommen innerhalb der Opec. Seit dem Preishoch im Oktober sind die Preise für Opec-Öl um rund 30 Prozent gefallen. Gegenwärtig liegt der Ölpreis am unteren Ende des erwünschten Preisbandes zwischen 22 und 28 Dollar.
Gleichzeitig haben die sechs Mitglieder des Golf-Kooperationsrates auf ihrer Jahrestagung in Bahrain am Sonntag Schritte zur Einführung einer gemeinsamen Währung für die Gruppe beschlossen. Zur Erreichung dieses Ziels sei zunächst eine einheitliche Währungsbezeichnung vereinbart worden, hieß es in dem Schlusskommuniqué des zweitägigen Treffens.

Die Zentralbanken der Mitgliedsstaaten würden aufgefordert, sich auf ein Programm und einen Zeitplan für die Einführung einer einheitlichen Währung zu verständigen. Entsprechende Vorschläge sollen dann auf der nächsten Tagung des Golf-Kooperationsrats im Oman noch heuer diskutiert werden.

Gemeinsame Währung

Gegenwärtig sind die Währungen der CCG-Staaten - mit Ausnahme des kuwaitischen Dinar - an den US-Dollar angebunden, in dem auch die Ölexporte der Mitgliedsländer abgewickelt werden.

Auf eine raschere Einführung einheitlicher Zolltarife konnten sich die Mitgliedsländer indes nicht einigen. Für den Plan, die Zolltarife schon im Jahr 2003 zu harmonisieren, habe sich keine Mehrheit gefunden, sagten Delegierte. In dem Abschlussdokument hieß es jedoch, einheitliche Zolltarife würden zum ursprünglich ausgemachten Zeitpunkt eingeführt, der für das Jahr 2005 vorgesehen sei.

Seit Gründung des GCC im Jahr 1981 arbeiten die sechs Mitglieder daran, ihre Wirtschafts- und Geldpolitik zu vereinheitlichen. Eine einheitliche Währung und einheitliche Zölle sind Bestandteil eines umfassenderen Programms zur Errichtung eines gemeinsamen Marktes in der Region, deren größter Handelspartner die Europäische Union ist. (Reuters, D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 2. 1. 2000)