Brüssel/Jerusalem/Gaza - Im Gaza-Streifen und im Westjordanland ist es in der Silvesternacht erneut zu Kämpfen zwischen der israelischen Armee und Palästinensern gekommen. Bei einem rund zweistündigen Feuergefecht nahe Ramallah setzte die Armee auch Panzer ein. Jüdisches Viertel beschossen Auch in Hebron hielten in der Nacht die Kämpfe an, nachdem Palästinenser dort ein jüdisches Viertel beschossen hatten. Mehrere Palästinenser sollen verletzt worden sein. Kämpfe wurden auch aus mehreren Orten im Gazastreifen gemeldet. Im Anschluss an die Beisetzung zweier Siedler, die am Sonntagmorgen nördlich von Ramallah von Palästinensern erschossen worden waren, kam es in Jerusalem zu schweren Ausschreitungen. Tausende jüdische Siedler und Radikale zogen durch die Straßen und attackierten Araber. Mehrere Palästinenser und über zehn Polizisten, die die Übergriffe verhindern wollten, wurden verletzt. Läden, Supermärkte, Taxis und TV-Übertragungswagen wurden beschädigt. Zwei Polizisten bei Gefecht im Westjordanland getötet In der Nacht auf Montag sind nach palästinensischen Angaben im Westjordanland auch zwei palästinensische Polizisten getötet worden. Die Schießerei habe auf israelisch kontrolliertem Gebiet am Stadtrand von Tulkarem stattgefunden, hieß es in palästinensischen Sicherheitskreisen. Die israelische Armee bestätigte das Gefecht. Sicherheitskräfte berichteten, die beiden Männer seien geschlagen und von mehreren Schüssen getroffen worden. Ihre Gewehre fehlten. Eine Sprecherin der israelischen Armee sagte, der Vorfall werde untersucht. Palästinenser in der Stadt Tulkarem hatten gedroht, für den Tod eines Anführers der Fatah-Bewegung von Präsident Yasser Arafat Rache zu üben. Der Funktionär Thabet Thabet war am Sonntag bei Tulkarem ums Leben gekommen. Nach israelischen Angaben war er in einen Schusswechsel geraten, die Palästinenser-Polizei sprach von einer gezielten Tötung. In einem Krankenhaus in Hebron im Süden des Westjordanlandes erlag ein zwölfjähriges palästinensisches Kind seinen Schussverletzungen, wie die Klinik mitteilte. Das Kind sei am Sonntagnachmittag durch Schüsse israelischer Soldaten verletzt worden. Solana als Friedensengel Der außenpolitische Repräsentant der EU, Javier Solana, reist zur Wiederbelebung des festgefahrenen Friedensprozesses in den Nahen Osten. Wie am Sonntag aus EU-Kreisen in Brüssel verlautete, trifft Solana am Montag den israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak und später auch den palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat. Er habe vor, die beiden verfeindeten Seiten wieder zusammenzubringen, hieß es. Die Reise sei abgestimmt mit der französischen und der schwedischen Regierung - Schweden übernimmt am 1. Jänner die EU-Ratspräsidentschaft von Frankreich. (APA/dpa)