Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Reuters/Karpukhin
Jerusalem - Der frühere israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat seinem bisherigen Partei-Rivalen Ariel Sharon Unterstützung bei der Ministerpräsidentenwahl am 6. Februar versprochen. Netanyahu (51) und Sharon (72) trafen sich am Montag in Jerusalem. Netanyahu hatte noch im Dezember versucht, statt Sharon für die nationalistische Likud-Partei gegen den Amtsinhaber anzutreten, den Sozialdemokraten Ehud Barak. Sharon erteilte dessen Kompromissbereitschaft bei den Friedensverhandlungen mit den Palästinesern erneut eine klare Absage. Jerusalem gehöre Israel ebenso wie das Jordantal, sagte der frühere General. Die Unterstützung Netanyahus wird Sharon voraussichtlich zusätzliche Stimmen bringen, doch führt er in Meinungsumfragen auch aus eigener Kraft vor Barak, und zwar mit einem Abstand bis zu 21 Prozent. Sharon löste Netanyahu als Parteichef ab, weil dieser nach seiner Niederlage gegen Barak vor anderthalb Jahren der Politik den Rücken kehrte. Als Barak sich im Dezember zu vorgezogenen Neuwahlen entschloss, zeigte Netanyahu Interesse an einem Comeback, doch scheiterte er mit seiner Forderung, aus Gründen der politischen Stabilität am 6. Februar auch ein neues Parlament wählen zu lassen. Baraks Kompromissbereitschaft hatte seine Koaliton platzen und den Rückhalt im stark zersplitterten Parlament schwinden lassen, und sie konnte den Ausbruch des Aufstandes in den besetzten Gebieten am 28. September weder verhindern noch beenden. Nach Presseinformationen ist Barak bereit, sich die Souveränität über Jerusalem mit den Palästinensern zu teilen und ihnen über 90 Prozent der ebenfalls 1967 besetzten Gebieten Westjordanland und Gaza-Streifen als Staat zu überlassen. Die Palästinenser wollen Jerusalem ganz und verlangen auch die Heimkehr aller Flüchtlinge des Krieges von 1948, aus dem Israel hervorging. Das lehnt Barak aber ebenso ab wie dies seine politischen Gegner tun. "Terroristische israelische Regierung" Rund 50.000 Menschen haben unterdessen Augenzeugen zufolge am Montag an der Beerdigung des Fatah-Vertreters teilgenommen, der am Vortag von israelischen Soldaten erschossen worden war. In dem Trauerzug in Tulkarem im Westjordanland waren auch zahlreiche Bewaffnete. Die Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Yasser Arafat drohte in einer Erklärung mit Vergeltung für den Tod des Arztes Sabet Sabet, der auch Generaldirektor des palästinensischen Gesundheitsministeriums war. "Wir warnen die terroristische israelische Regierung und die brutale Besatzungsarmee davor, ihre Verbrechen fortzusetzen", hieß es weiter. Tausende Palästinenser demonstrierten zudem im Westjordanland anlässlich des 36. Jahrestages der Gründung der Fatah-Bewegung. Am 1. Jänner 1965 hatte Arafats Fatah-Bewegung bekanntgegeben, dass ihr kleiner bewaffneter Arm mit Angriffen gegen Israel begonnen habe. Die damals als El Assifa bekannte Gruppe hatte in den ersten Tagen des Jahres die Verantwortung für zahlreiche anti-israelische Angriffe übernommen. (APA/Reuters)