1885 wird die Westsahara an der Berliner Konferenz unter spanische Vorherrschaft gestellt. 1947 wird auf saharauischem Boden ein riesiges Phosphatvorkommen entdeckt. 1958 erhält die Westsahara den Status einer spanischen Überseeprovinz. 1973 wird die nationale Befreiungsfront Polisario (Frente Popular de Liberación de Seguía al-Hamra y Río de Oro) gegründet. 1975 organisiert Hassan II. den "Grünen Marsch". 300 000 Marokkaner machen mit einem friedlichen Marsch in die Westsahara ihre territoriale Forderung geltend. 1976 zieht Spanien seine Truppen aus der Westsahara ab. Am Tag darauf ruft der provisorische nationale Rat der Saharaui die Demokratische Arabische Republik Sahara (DARS) aus. 75 Staaten, darunter kein einziges westliches Land, anerkennen die DARS. 1980 beginnt Marokko mit der Erstellung von einem 2400 Kilometer langen, unüberwindbaren Schutzwall rund um die Westsahara. Die Arbeiten dauern sieben Jahre. 1982 wird die DARS Mitglied der OAU (Organisation für afrikanische Einheit). 1983 und 1985 beschliessen die OAU und die Uno einen Friedensplan für die Westsahara. Marokko lehnt direkte Gespräche mit der Polisario-Front ab. 1990 verabschiedet die Uno-Vollversammlung die Resolution 690. Der Weltsicherheitsrat nimmt den Friedensplan von Generalsekretär Pérez de Cuéllar einstimmig an. Dieser sieht die Entsendung einer Friedenstruppe zur Durchführung eines Referendums über die Unabhängigkeit der Westsahara vor (Minurso, Misión de las Naciones Unidas para el Referendum en el Sáhara Occidental). 1991 beschliessen Marokko und die Polisario-Front ein Waffenstillstandsabkommen. 1995 wird Mohammed Abdel Aziz im algerischen Tinduf zum neuen Chef der Polisario-Front gewählt und damit auch Präsident der DARS. 1997 ernennt Uno-Generalsekretär Kofi Annan den ehemaligen US-Aussenminister James Baker zum Sondervermittler im Westsahara-Konflikt. Baker gelingt es, die Konfliktparteien in Lissabon, London und schliesslich in Houston zu Gesprächen um einen Tisch zu versammeln. Mitte September einigen sich Marokko und die Polisario auf die Bedingungen der mehrmals verschobenen Volksabstimmung über die Zukunft der Westsahara. Knackpunkt der Verhandlungen ist die Anzahl der Wahlberechtigten: In Houston einigen sich die Konfliktparteien auf 80 000. Das Referendum soll in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres stattfinden. Vorher muss Marokko seine Streitkräfte aus dem Gebiet abziehen sowie unabhängige Wahlbeobachter und Medien in die Westsahara einreisen lassen. (om) (Quelle: Der Tagesanzeiger, Zürich)