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Belfast - Die nordirische Untergrundorganisation IRA hat den britischen Premierminister Tony Blair und seine Regierung für den stockenden Friedensprozess auf der Insel verantwortlich gemacht. In ihrer Neujahrserklärung schrieb die IRA, sie habe eine Reihe nie da gewesener Initiativen für den Frieden ergriffen, die britische Regierung habe es aber versäumt, die dadurch entstandenen Gelegenheiten zu nutzen. Der nordirische Friedensprozess krankt vor allem am Streit über die Entwaffnung der IRA. Sie hatte im Karfreitagsabkommen von 1998 zugestimmt, internationalen Inspektoren Zutritt zu einigen ihrer Waffenlager zu gewähren. Der frühere finnische Staatspräsident Martti Ahtisaari und der südafrikanische ANC-Politiker Cyril Ramaphosa haben bisher zwei Mal geheime Waffenlager der Untergrundorganisation inspiziert. Noch haben die IRA-Kämpfer aber keine Waffen abgegeben oder vernichtet, zudem gibt es seit Juni keinen Kontakt zur unabhängigen Entwaffnungskommission unter Leitung des Kanadiers John de Chastelain. Dieser hatte die IRA im Dezember aufgefordert, die Gespräche wieder aufzunehmen. Die Entwaffnung der Irisch-Republikanischen Armee gilt als wichtigster Baustein für den Friedensprozess in Nordirland. (APA/AP)