Amsterdam - "LetsBuyIt.com kann momentan Ihre Bestellung nicht entgegennehmen. Wir bitten um Ihr Verständnis. Wir wünschen Ihnen einen guten Start ins Jahr 2001", liest man auf der Co-Shopper-Homepage. Das Unternehmen mit Sitz in Amsterdam ist in ernsten Zahlungsschwierigkeiten. Am vergangenen Freitag wurde ein Moratorium nach niederländischem Recht beantragt, wahrscheinlich ist auch ein Ansuchen um Zahlungsaufschub in weiteren der 14 Länder, in denen das Unternehmen vertreten ist (in Österreich unter letsbuyit. at ). Grund für die Zahlungsschwierigkeiten sind laut Beratern die Marketingkos- ten vor Weihnachten, die zu einem zu hohen Abfluss von Barmittelreserven geführt hätten. Das Unternehmen habe aber im vierten Quartal 2000 ein "gutes Umsatzwachstum" erzielt. Auf der Internetseite von LetsBuyIt.com können sich einzelne Konsumenten zu einer virtuellen Käufergemeinschaft zusammenschließen und so Markenprodukte zu relativ günstigen Preisen erwerben. Schlanke Strukturen Chief-Executive Martin Coles sagte am Montag, auch eine Aufgabe des Geschäftsbetriebs könne nach wie vor nicht ausgeschlossen werden. Aber es werde auch über schlankere Strukturen nachgedacht, ebenso werde ein neuer Partner gesucht, der die Schulden zahle. Größter Einzelaktionär von LetsBuyIt ist mit einem Anteil von 16,2 Prozent ProSieben/Sat1.

Am Freitag wurde am Frankfurter Neuen Markt der Handel mit Aktien des Internethändlers ausgesetzt. Am Dienstag wurde das Papier wieder gehandelt und startete in den Tag mit einem Kurseinbruch von 64 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs vom Donnerstag auf ein Rekordtief von 0,40 Euro. (red)